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 Jugendhilfeausschuss - 15. Mai 2007

Krippenplätze in Bamberg fehlen: Es muss was getan werden

Die Schaffung von ausreichenden Plätzen in Krippen, Kindergärten und Horten sind eine alte GAL-Forderung.

Wie viele Krippenplätze gibt es nun in Bamberg und wie viele werden benötigt, um Familien mit Kindern unter drei Jahren ein ausreichendes Angebot machen zu können. Die Bundesregierung geht davon aus, dass für 35% aller Kinder unter drei Jahren ein Platz garantiert werden sollte. Das wären in Bamberg ca. 570. Belegt sind zurzeit 272 Krippenplätze in verschiedenen Kitas und in Tagespflegestellen.

Das Jugendamt schätzt, dass ein Ausbau auf 25% und ein Angebot von 400 Plätzen reichen müsste. Wie alle Prognosen ist auch diese kritisch zu sehen. Der Bedarf an Krippenplätzen entsteht z.T. kurzfristig und hängt auch mit den Bedingungen des Arbeitsmarktes zusammen. Die GAL wird also aufmerksam verfolgen, wie die Verwaltung sich auf dem Laufenden hält, wie sich der Bedarf entwickelt. Zudem muss ja auch immer mit "unartikuliertem Bedarf" gerechnet werden, also mit Müttern und Vätern, die sich nicht melden, weil sie davon ausgehen, dass ein Platz in ihrer Nähe nicht zu Verfügung steht. Diese Eltern können nur durch Öffentlichkeitsarbeit erreicht und müssen ermutigt werden, deutlich zu machen, welche Unterstützung für sie nötig ist.

Unabhängig davon, ob die Einschätzung der Verwaltung, dass ein Ausbau auf 400 Plätze ausreicht, stimmt: Finanziell wird's eng. Der Ausbau kostet die Stadt € 1.650.000,-- (abzüglich möglicher Landesförderung). Und: Die Ausweitung von Krippenplätzen hat Folgen für den klammen Verwaltungshaushalt. Die Kita-Plätze werden zwar weniger und damit der Personal- und Verwaltungskostenszuschuss für Kita-Plätze. Krippenplätze ziehen aber einen höheren Zuschuß nach sich.

Ganz offensichtlich hat die Kämmerei einen Standardsatz, der nur noch in Sitzungsvorträge einkopiert werden muss: "...ob die Mittel bereit gestellt werden, ist aus heutiger Sicht schwer abschätzbar".

Und dann zitiert Finanzreferent Bubmann, was im Stadtrat alles beschlossen wurde und was selbst bei optimistischer Einschätzung der Steuereinnahmen ganz und gar nicht finanziert werden kann: Landesgartenschau, Bahnhofsvorplatz (mit Stimmen der GAL) Durchstich Brennerstrasse (das finden wir auch gut), Kreuzung Berliner Ring – Memmelsdorfer Strasse, Historisches Museum, Brückensanierung, Bamberg-Mitte, Kronacher Straße. Und wir dürfen ergänzen: Stadionsanierung, Lichtmasterplan und neues Hallenbad.

 

Weitere Themen des Jugendhilfeausschusses: der Jahresbericht des Jugendamtes, das Spielplatzpatenprojekt, das Auslaufen der Förderzeitraumes für die Finanzierung Bambergs Streetworkern und ein Antrag auf eine Stellenmehrung im Allgemeinen Sozialdienst.

Insbesondere der letzte Punkt wurde kontrovers diskutiert. Auch die GAL kann eine Stellenmehrung nicht befürworten, wenn Sitzungsvorträge vor allem dramatische Fallgeschichten, aber wenig belastbares Zahlenmaterial liefern. Der Antrag ging einstimmig in die 2. Lesung. Erst soll geklärt werden, wie die Personalausstattung Bamberg im Vergleich mit anderen Städten aussieht und ob durch verwaltungsinterne Maßnahmen nicht erreicht werden kann, dass der Allgemeine Sozialdienst gestärkt werden kann.