Kindertagesstätten schaffen
Krippenplätze - Jungbürgerversammlung am 24.5.2007 kommt - Das
Pflegekinderkonzept der Stadt kann sich wirklich sehen lassen
Die Stadtverwaltung wird in den nächsten Jahren
annähernd 2,5 Millionen Euro in den Umbau von Kindertagesstätten
in Krippen und Kinderhäuser investieren. Das können wir nur begrüßen,
ist doch bekannt, dass es einen erheblichen Bedarf an
Krippenplätzen gibt und dass für Kitas, die sich auf die
Altersgruppen zwischen 3 und 6 Jahren beschränken, der Nachwuchs
knapp wird. Die Maßnahmen werden insgesamt 8 Kitas betreffen. Der
Containerkindergarten St. Martin soll durch einen Neubau ersetzt
werden. Ob es noch um die Renovierung der denkmalgeschützten
Scheune an der Pfeuferstrasse geht, blieb unklar. Der Sozialreferent
tat geheimnisvoll.
In Punkto Beteiligung von Kindern und
Jugendlichen an der Stadtpolitik scheint sich der OB gegen die
Verwaltung durchgesetzt zu haben. Die Jungbürgerversammlung kommt.
Sie soll intensiv beworben werden und Aufschluss darüber geben,
welche Form von Beteiligung junge Bambergerinnen und Bamberger
wollen.
Das Positive: Der schon seit Jahren geführten
Diskussion folgt jetzt ein Versuch. Das nicht so Überzeugende:
Fachlich spricht wenig für diese Idee. Denn eine
Jungbürgerversammlung ist nicht sehr überzeugend, wenn es darum
geht, herauszubekommen, was Jugendliche wollen. Dazu hätte man sich
entschieden mehr überlegen müssen, um ganz verschiedene
Jugendliche (Jungen, Mädchen, BerufsschülerInnen,
HauptschülerInnen, GymnasiastInnen, Kids verschiedenen Alters und
mit Migrationshintergrund...) zu erreichen. Immerhin hat die
Verwaltung zugesagt, genau zu evaluieren, wer durch die Versammlung
angesprochen wurde und wie möglichst verschiedene
"Jugendmilieus" angesprochen werden können.
Das Erfreulichste. Im Jugendamt wird an einem
fachlich wirklich guten Konzept für die Arbeit mit Pflegeeltern
gestrickt. "Pflegeeltern sein" soll attraktiver werden.
Als Lösung für Kinder, die in ihrer Herkunftsfamilie nicht bleiben
können, sind Pflegeverhältnisse ohnehin anderen Hilfen
vorzuziehen. Es mangelt aber an Erwachsenen, die sich vorstellen
können,Pflegeeltern zu sein. Nun legt die Stadt nicht nur
Fortbildungen auf, sondern unterstützt Pflegeeltern auch ganz
pragmatisch im Alltag: Ferienpässe, Wellnessgutscheine,
Entlastungen für Pflegeeltern, Patenschaftsmodelle für
Pflegeleltern und -kinder, Unterstützung beim Wohnungsausbau und
bei der Beschaffung größerer PKWs bis hin zu Sponsoren für
Turnschuhe. Das ist ein vielleicht etwas willkürlicher Ausschnitt,
macht aber deutlich, mit welcher Konsequenz das Jugendamt auf die
Seite von Pflegeeltern und -kindern geht, und ermöglicht, diese
dort zu unterstützen, wo Unterstützung gesucht wird.
Die Weiterentwicklungsidee der GAL: Ist es auch
möglich Herkunftsfamilien mit diesen Mitteln und damit ganz
pragmatisch zu unterstützen, um präventiv stationäre
Erziehungsverhältnisse zu vermeiden? Können Ferienpässe für
Kinder in belasteten Familien, Wellnessgutscheine für
Alleinerziehende auch Erziehungshilfe sei?
Es gibt Städte, die so denken und Familien, die
intensiv mit dem Jugendamt zusammenarbeiten und die Vereinbarungen
zuverlässig erfüllen, vergleichbar "belohnen".
Bonussysteme nennt man das. Die funktionieren wie Gratifikationen
für Kommunalbedienstete, wenn die besonders gut arbeiten. Für
BürgerInnen, die Hilfen mit dem Jugendamt entwickeln, ein
revolutionärer Gedanke.
StR Wolfgang Budde
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