Radler spürten Gefahrenstellen in Bamberg-Ost
auf GAL, BN, VCD und ADFC gingen Hinweisen
nach – Radwege oft problematisch
Welche Hemmnisse gibt es für den Radverkehr in
Bamberg-Ost? Trotz anhaltenden Regens machte sich eine Gruppe
tapferer RadlerInnen auf die Suche nach Gefahrenstellen östlich der
Bahnlinie. Eingeladen hatte dazu die Grün-Alternative Liste (GAL) in
Kooperation mit Bund Naturschutz (BN), dem Verkehrsclub Deutschland
(VCD) und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC).
Ganz generell kritisierten die VertreterInnen vom
ADFC die in Bamberg noch vielfach beibehaltene
Radwegebenutzungspflicht, obwohl diese seit einiger Zeit eigentlich
nur noch als Ausnahme gelten sollte. ADFC-Vorstandsmitglied Harald
Pappenscheller: „Radwege suggerieren Sicherheit, sind aber oft sogar
gefährlicher als das Fahren auf der Straße.“ Radwege seien durch
parkende Autos, Bäume oder eine geschwungene Wegeführung bei
Kreuzungen nicht klar im Blickfeld der Autofahrer. Vom ADFC wurde
bemängelt, dass in manchen Straßen die Radwegebenutzungspflicht
abwechselnd gegeben und aufgehoben sei, so beispielsweise in der
Feldkirchen-, in der Moos- und in der Pödeldorfer Straße. Dort seien
auch die Zusteigestellen für die Stadtbusse immer wieder im Konflikt
mit den Radwegen, so auch in der Memmelsdorfer und der
Zollnerstraße.
In der Feldkirchenstraße macht Walter Cayé vom BN
darauf aufmerksam, dass von der Memmelsdorfer Straße her kommend ein
Linksabbiegen des Fahrradverkehrs zum Dientzenhofer-Gymnasium nicht
vorgesehen sei. „Ein Gefahrenpunkt für viele radelnde SchülerInnen,
die dann plötzlich zwischen parkenden Autos hervorkommen und auf die
Straße fahren.“
VCD-Vorsitzender Dr. Dieter Volk führte die Gruppe
an den Durchlass durch die Schallschutzwand zwischen Berliner Ring
und Paul-Keller-Ring. Der Durchgang ist zwar auf der Seite des
Berliner Rings am Boden markiert, dennoch aus seiner Sicht
gefährlich, da vorbeifahrende Radler nicht mit plötzlich
auftauchenden Fußgängern oder anderen Radlern rechnen. Er hält
deshalb eine Hervorhebung auf Augenhöhe für nötig.
Weitere Stationen der Gruppe waren die Memmelsdorfer
Unterführung, die Grafensteinstraße und die Baustelle für das neue
städtische Hallenbad Bambados. Hier erklärte GAL-Stadtrat Peter
Gack, dass die gesamten Kosten, die für den Bau der Autostellplätze
anfallen, auf die Eintrittskarten umgelegt werden sollen. Seine
Kritik: „Alle zu Fuß gehenden, radelnden und Bus fahrenden
BadbesucherInnen zahlen die Kosten, die durch Autos entstehen, mit –
sie werden also für ihre umweltfreundliche Mobilität auch noch
bestraft.“
Beim benachbarten Stadionbad riefen die im vorigen
Jahr neu installierten Fahrradabstellplätze, die aus einfachen
horizontalen Holzbalken bestehen, Belustigung hervor. „Für
herkömmliche Bügelschlösser unbrauchbar“ und „Design aus dem
vorvorigen Jahrhundert“ waren Kommentare aus der Gruppe. Alle
Beteiligten drückten ihre Hoffnung aus, dass dies beim neuen
Bambados nicht mehr vorkomme, sondern Abstellplätze mit sicheren,
geräumigen und überdachten Absperrvorrichtungen und guten Zuwegen
entstehen.
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