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Pressemitteilung vom 5. Dezember 2010

Hält Dach der Stechert-Arena den Schnee aus?

Seit Sanierung 2007 ist statische Freigabe des Gebäudes nicht erfolgt – GAL in Sorge

 

Bilder von unter großer Schneelast eingebrochenen Hallendächern wie bei der Eislaufhalle in Bad Reichenhall vor vier Jahren schockieren immer wieder die Öffentlichkeit. Die aktuell vom Himmel fallenden Schneemengen lassen den Bamberger Blick zur Stechert-Arena wandern, zumal dort seit Jahren die statische Überprüfung nicht positiv abgeschlossen werden konnte. Mit Sorge – „aber ohne Panikmache“ - fragt deshalb nun GAL- Fraktionsvorsitzende Ursula Sowa nach, ob durch den Schnee auf dem Gebäude Gefahr bestehe.

Hintergrund: Aus dem Baugutachten, das dem Stadtrat beim Kauf der Arena vorgelegt wurde, geht hervor, dass seit dem Jahr 2007 die statische Belastbarkeit des Gebäudedaches nicht mehr gesichert ist. Damals wurden bei der lärmtechnischen Sanierung der Arena in größerem Ausmaß Baumaterialien eingebaut, die die Statik belasten. Inwieweit das Tonnendach jetzt noch zusätzliche Schneelasten aushalten kann, ist bislang ungeklärt. Das Dach muss deshalb laut Baugutachten grundsätzlich schneefrei gehalten werden, bis eine endgültige statische Überprüfung stattgefunden hat.

Für die jedoch muss die „volle Bemessungsschneelast“ erreicht werden, um zu prüfen, ob das Dach bei maximalem Schneegewicht sich verformt. Erst wenn dies ausgeschlossen werden kann, so ist es dem Baugutachten zu entnehmen, könne aus statischer Sicht grünes Licht gegeben werden.

Ob hingegen bei den momentanen Wetterverhältnissen „rotes Licht“ angebracht sei, will nun die Grünen- Fraktionsvorsitzende Ursula Sowa wissen: „Wird das Dach derzeit zuverlässig geräumt, und ist die Arena sicher? Oder nimmt man eine Prüfung vor, für die der Schnee absichtlich auf dem Dach belassen wird, um die nötige volle Bemessungsschneelast zu erreichen?“ Im zweiten Fall fragt Sowa, ob dann eine Sperrung nötig sei oder ob die Stadtverwaltung den weiteren Betrieb der Arena für unbedenklich hält.

Die Nachfrage bei einem Experten belegt die Brisanz der Thematik. Aufgrund des vorliegenden Baugutachtens hält er die Halle für „weder standsicher noch gebrauchstauglich im baurechtlichen Sinne“. Aus seiner Sicht ist aber auch ein Experiment mit realen Schneeansammlungen nicht der richtige Weg, denn dazu müsste nachgewiesen werden, dass der Schnee eine bestimmte Zusammensetzung mit bestimmtem Gewicht hat und zwar überall gleichmäßig auf dem Dach. Denkbar wäre nach Meinung des Fachmanns, eine Belastung ähnlich dem Schnee zu simulieren, also Lasten mit definiertem Gewicht auf dem Dach zu verteilen und dann die Folgen zu beobachten und zu messen. Aber selbstverständlich müsse das „ohne Nutzung der Halle bzw. Aufenthalt von fremden Personen“ geschehen.

Wie wichtig es ist, Mängel und Verschleiß rechtzeitig zu erkennen, möchte der befragte Fachmann noch explizit betonen. Er verweist darauf, dass beispielsweise auch bei Hallen, deren Standsicherheit beim Bau nachgewiesen ist, nicht davor gefeit sind, im Laufe der Zeit einsturzgefährdet zu werden, wenn Wartungsarbeiten nur unzureichend durchgeführt werden.. Aus diesem Grund hält er die momentane Situation für bedenklich und eine Nachfrage nach der Sicherheit der Hallennutzung für „sehr legitim“.