Hält Dach der Stechert-Arena den Schnee aus?
Seit Sanierung 2007 ist statische Freigabe des Gebäudes nicht
erfolgt – GAL in Sorge
Bilder von unter großer Schneelast eingebrochenen
Hallendächern wie bei der Eislaufhalle in Bad Reichenhall vor vier
Jahren schockieren immer wieder die Öffentlichkeit. Die aktuell vom
Himmel fallenden Schneemengen lassen den Bamberger Blick zur
Stechert-Arena wandern, zumal dort seit Jahren die statische
Überprüfung nicht positiv abgeschlossen werden konnte. Mit Sorge –
„aber ohne Panikmache“ - fragt deshalb nun GAL- Fraktionsvorsitzende
Ursula Sowa nach, ob durch den Schnee auf dem Gebäude Gefahr
bestehe.
Hintergrund: Aus dem Baugutachten, das dem Stadtrat
beim Kauf der Arena vorgelegt wurde, geht hervor, dass seit dem Jahr
2007 die statische Belastbarkeit des Gebäudedaches nicht mehr
gesichert ist. Damals wurden bei der lärmtechnischen Sanierung der
Arena in größerem Ausmaß Baumaterialien eingebaut, die die Statik
belasten. Inwieweit das Tonnendach jetzt noch zusätzliche
Schneelasten aushalten kann, ist bislang ungeklärt. Das Dach muss
deshalb laut Baugutachten grundsätzlich schneefrei gehalten werden,
bis eine endgültige statische Überprüfung stattgefunden hat.
Für die jedoch muss die „volle Bemessungsschneelast“
erreicht werden, um zu prüfen, ob das Dach bei maximalem
Schneegewicht sich verformt. Erst wenn dies ausgeschlossen werden
kann, so ist es dem Baugutachten zu entnehmen, könne aus statischer
Sicht grünes Licht gegeben werden.
Ob hingegen bei den momentanen Wetterverhältnissen
„rotes Licht“ angebracht sei, will nun die Grünen-
Fraktionsvorsitzende Ursula Sowa wissen: „Wird das Dach derzeit
zuverlässig geräumt, und ist die Arena sicher? Oder nimmt man eine
Prüfung vor, für die der Schnee absichtlich auf dem Dach belassen
wird, um die nötige volle Bemessungsschneelast zu erreichen?“ Im
zweiten Fall fragt Sowa, ob dann eine Sperrung nötig sei oder ob die
Stadtverwaltung den weiteren Betrieb der Arena für unbedenklich
hält.
Die Nachfrage bei einem Experten belegt die Brisanz
der Thematik. Aufgrund des vorliegenden Baugutachtens hält er die
Halle für „weder standsicher noch gebrauchstauglich im
baurechtlichen Sinne“. Aus seiner Sicht ist aber auch ein Experiment
mit realen Schneeansammlungen nicht der richtige Weg, denn dazu
müsste nachgewiesen werden, dass der Schnee eine bestimmte
Zusammensetzung mit bestimmtem Gewicht hat und zwar überall
gleichmäßig auf dem Dach. Denkbar wäre nach Meinung des Fachmanns,
eine Belastung ähnlich dem Schnee zu simulieren, also Lasten mit
definiertem Gewicht auf dem Dach zu verteilen und dann die Folgen zu
beobachten und zu messen. Aber selbstverständlich müsse das „ohne
Nutzung der Halle bzw. Aufenthalt von fremden Personen“ geschehen.
Wie wichtig es ist, Mängel und Verschleiß
rechtzeitig zu erkennen, möchte der befragte Fachmann noch explizit
betonen. Er verweist darauf, dass beispielsweise auch bei Hallen,
deren Standsicherheit beim Bau nachgewiesen ist, nicht davor gefeit
sind, im Laufe der Zeit einsturzgefährdet zu werden, wenn
Wartungsarbeiten nur unzureichend durchgeführt werden.. Aus diesem
Grund hält er die momentane Situation für bedenklich und eine
Nachfrage nach der Sicherheit der Hallennutzung für „sehr legitim“.
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