Pressemitteilung vom 12.10.10 Radler spürten Gefahrenstellen in Bamberg-Ost auf GAL, BN, VCD und ADFC gingen Hinweisen nach – Radwege oft problematisch Welche Hemmnisse gibt es für den Radverkehr in Bamberg-Ost? Trotz anhaltenden Regens machte sich eine Gruppe tapferer RadlerInnen auf die Suche nach Gefahrenstellen östlich der Bahnlinie. Eingeladen hatte dazu die Grün-Alternative Liste (GAL) in Kooperation mit Bund Naturschutz (BN), dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Ganz generell kritisierten die VertreterInnen vom ADFC die in Bamberg noch vielfach beibehaltene Radwegebenutzungspflicht, obwohl diese seit einiger Zeit eigentlich nur noch als Ausnahme gelten sollte. ADFC-Vorstandsmitglied Harald Pappenscheller: „Radwege suggerieren Sicherheit, sind aber oft sogar gefährlicher als das Fahren auf der Straße.“ Radwege seien durch parkende Autos, Bäume oder eine geschwungene Wegeführung bei Kreuzungen nicht klar im Blickfeld der Autofahrer. Vom ADFC wurde bemängelt, dass in manchen Straßen die Radwegebenutzungspflicht abwechselnd gegeben und aufgehoben sei, so beispielsweise in der Feldkirchen-, in der Moos- und in der Pödeldorfer Straße. Dort seien auch die Zusteigestellen für die Stadtbusse immer wieder im Konflikt mit den Radwegen, so auch in der Memmelsdorfer und der Zollnerstraße. In der Feldkirchenstraße macht Walter Cayé vom BN darauf aufmerksam, dass von der Memmelsdorfer Straße her kommend ein Linksabbiegen des Fahrradverkehrs zum Dientzenhofer-Gymnasium nicht vorgesehen sei. „Ein Gefahrenpunkt für viele radelnde SchülerInnen, die dann plötzlich zwischen parkenden Autos hervorkommen und auf die Straße fahren.“ VCD-Vorsitzender Dr. Dieter Volk führte die Gruppe an den Durchlass durch die Schallschutzwand zwischen Berliner Ring und Paul-Keller-Ring. Der Durchgang ist zwar auf der Seite des Berliner Rings am Boden markiert, dennoch aus seiner Sicht gefährlich, da vorbeifahrende Radler nicht mit plötzlich auftauchenden Fußgängern oder anderen Radlern rechnen. Er hält deshalb eine Hervorhebung auf Augenhöhe für nötig. Weitere Stationen der Gruppe waren die Memmelsdorfer Unterführung, die Grafensteinstraße und die Baustelle für das neue städtische Hallenbad Bambados. Hier erklärte GAL-Stadtrat Peter Gack, dass die gesamten Kosten, die für den Bau der Autostellplätze anfallen, auf die Eintrittskarten umgelegt werden sollen. Seine Kritik: „Alle zu Fuß gehenden, radelnden und Bus fahrenden BadbesucherInnen zahlen die Kosten, die durch Autos entstehen, mit – sie werden also für ihre umweltfreundliche Mobilität auch noch bestraft.“ Beim benachbarten Stadionbad riefen die im vorigen Jahr neu installierten Fahrradabstellplätze, die aus einfachen horizontalen Holzbalken bestehen, Belustigung hervor. „Für herkömmliche Bügelschlösser unbrauchbar“ und „Design aus dem vorvorigen Jahrhundert“ waren Kommentare aus der Gruppe. Alle Beteiligten drückten ihre Hoffnung aus, dass dies beim neuen Bambados nicht mehr vorkomme, sondern Abstellplätze mit sicheren, geräumigen und überdachten Absperrvorrichtungen und guten Zuwegen entstehen.