Brunsbüttel führt in die Irre
Grüne wollen Stadtwerke-Investition in Ausbau des Kohlekraftwerkes
stoppen
Dass die Bamberger Stadtwerke planen, mehrere
Millionen Euro in den Ausbau des Kohlekraftwerkes Brunsbüttel zu
investieren, ist für die GAL-Stadtratsfraktion „völlig
inakzeptabel“. Ihr energiepolitischer Sprecher Peter Gack will
deshalb erreichen, dass sich der Stadtrat explizit gegen eine solche
Investition ausspricht und die Stadtwerke ihre bereits eingeleitete
Beteiligung abwickeln.
Gack, der auch Mitglied im Aufsichtsrat der
Stadtwerke ist, hatte das Vorhaben von Anfang nicht mitgetragen,
wurde aber von der Mehrheit des Aufsichtsrats bisher überstimmt. Nun
hofft er auf ein Umdenken seiner StadtratskollegInnen, denn auch
viele andere Stadtwerke in Städten wie Konstanz, Fürstenfeldbruck,
Hammelburg usw. haben bereits wieder Abstand genommen und sind aus
dem Projekt ausgestiegen.
Mehrere Gründe führt der Grünen-Stadtrat an, „die
keine andere Konsequenz zulassen, als eine Brunsbüttel-Beteiligung
zu stoppen.“ Wenn die Ziele der von Stadt und Landkreis Bamberg
gegründeten „Klima-Allianz“ ernst zu nehmen seien, könne nicht
gleichzeitig ein Steinkohlkraftwerk mit enormen Summen aus Bamberg
ausgebaut werden, das ca. 10 Mio Tonnen CO2 jährlich ausstoßen
werde.
Und auf eine weitere Vorgabe der Klima-Allianz
verweist Peter Gack: Bis zum Jahr 2035 wollen Stadt und Landkreis
Bamberg eine autarke und weitgehend regionale Energieversorgung
erreichen. „Das heißt, wir müssen jeden Cent in dieses Ziel
investieren, in erneuerbare Energien vor Ort, in intelligente
Stromnetze und Speicherkapazitäten. Wie soll das gehen, wenn nun
Millionen nach Brunsbüttel fließen würden?“
Abgesehen davon hält der Grünen-Sprecher aber auch
aus einfachen betriebswirtschaftlichen Erwägungen das
Brunsbüttel-Projekt für unrentabel. Eine
Wirtschaftlichkeitsberechnung liege noch nicht vor, und sie würde
nach Gacks Vermutung wohl auch nicht besonders positiv ausfallen.
Denn weil erneuerbare Energien gesetzesgemäß vorrangig ins Netz
einzuspeisen sind, müssten Kohlekraftwerke zunehmend damit rechnen,
dass sie ihre Leistung herunterfahren müssen, ihren Strom also gar
nicht verkaufen können.
Gacks Fazit: „Unterm Strich spricht absolut nichts
dafür, in Geld in das Kohlkraftwerk Brunsbüttel zu stecken. Wir
müssen diesen energie- und finanzpolitischen Irrläufer schleunigst
stoppen.“
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