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Pressemitteilung vom 30. November 2010

GAL attestiert OB einen „schlafmützigen Haushalt“

Weichen wurden bereits in Vorjahren verkehrt gestellt – GAL bemüht sich dennoch um einige grüne Akzente

 

„Dieser Haushalt ist langweilig und schlafmützig – er trägt weder eine besondere Handschrift noch ein zukunftsweisendes Projekt, sondern führt einfach nur das fort, was die Vorjahre vorgeben.“ So brachte Ursula Sowa, Vorsitzende der grün-alternativen Stadtratsfraktion ihr Urteil über den Haushaltsentwurf der Stadtverwaltung auf den Punkt. Und mit Anspielung auf Oberbürgermeister Andreas Starkes Wahlkampfslogan vom ‚Gestalten statt Verwalten’ kommentierte sie: „Hier wird nur noch verwaltet und gar nix gestaltet.“

„Die Gelder im Jahr 2011 und in den kommenden Jahren sind weiterhin in Vorhaben gebunden, die wir in der Vergangenheit abgelehnt haben“, erklärte der haushaltspolitische GAL-Sprecher Peter Gack und nannte die Kronacher Straße als Beispiel. Auch die Landesgartenschau verschlinge Mittel in einem Ausmaß, vor dem die GAL immer gewarnt habe, betonte Gack. Er nannte die enorme Gesamtsumme von derzeit geplanten 18,3 Mio Euro.

Obwohl sich also die städtische Haushaltslage aufgrund guter Steuereinnahmen entspannt habe, sehen die Grünen aber wegen dieser bereits beschlossenen Großprojekte keinen großen Spielraum für neue größere Vorhaben. Lediglich die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes möchten sie mit einer geringen Anschubfinanzierung wenigstens auf den Weg bringen und in der mittelfristigen Investitionsplanung verankern – von der Verwaltung wird dazu bisher keine Investition vorgeschlagen.

Außerdem möchte die GAL „grüne Akzente setzen, die im Vergleich zu den Großausgaben der Stadtratsmehrheit geradezu bescheiden sind“, und hofft dabei auf Unterstützung aus den anderen Fraktionen. So sollen die Gelder für Soziale-Stadt-Projekte aufgestockt werden, ebenso die Zuschüsse für den Zirkus Giovanni und Chapeau Claque und für mehr Streetwork-Personal. Außerdem soll die Stadt deutlich mehr Geld in den laufenden Bauunterhalt vor allem von Schulen stecken sowie Klimaschutz-Projekte finanzieren und Unterhalt und Pflege von Rad- und Fußwegen verbessern.

Einige der Deckungsvorschläge der Grünen haben ebenfalls bereits Tradition, z. B. den Zuschuss von 61.000 Euro an den Stadtmarketing-Verein abzuschaffen oder die Kosten für das Rathaus-Journal (derzeit vorgesehen 75.000 Euro) zu kürzen. „Aber wir wissen ja, dass unsere Anträge nach einer Karenzzeit oft doch noch von den KollegInnen übernommen werden“, zeigt sich Peter Gack zuversichtlich. Externe Gutachten hält die GAL in diesem Jahre ebenso wenig für notwendig wie die Erstellung von Bebauungsplänen durch externe Büros.