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Pressemitteilung vom 29. Juli 2010

Gute Ansätze – aber noch mit Leben zu füllen

Nach zwei Jahren zogen Grüne eine Zwischenbilanz der Klima-Allianz von Stadt und Land

 

„Heisse Luft oder greifbare Taten?“ Unter diesem Motto luden die Grünen aus Stadt und Landkreis Bamberg in die Gaststätte Wilde Rose und diskutierten über die Klima-Allianz.

Zunächst erläuterte GAL-Stadtrat Peter Gack, den Stand der Klima-Allianz, die vor zwei Jahren von Oberbürgermeister und Landrat ins Leben gerufen wurde. Bis auf Scheßlitz sind alle Landkreis-Gemeinden der Klima-Allianz beigetreten. Weiterhin ist die Erstellung eines Solarflächenkatasters in der Diskussion, in dem insbesondere das Potential der Freiflächen für Photovoltaikanlagen erfasst werden soll und Seitens der Stadt wurde im Mai eine CO2 – Analyse vorgelegt. Auf dieser Basis wird derzeit in den städtischen Gremien über Zielvorgaben zur CO2-Reduzieriung und Energieeinsparung bei städtischen Liegenschaften diskutiert. Gack nannte als weitere, klimarelevante Themen die Umgestaltung des ÖPNV im Zuge des VGN-Beitritts und die Vorbereitung eines Masterplans Fernwärme

Als zweiter Referent stellte Kreisrat Bernd Fricke die Ergebnisse der Potentialanalyse vor, die prüfen sollte ob und wie das Ziel der Energieautarkie  für die Region Bamberg zu erreichen ist. „Die Hauptaussage der Studie ist“, so Fricke: „Die 100%ige Versorgung von Stadt und Landkreis mit erneuerbaren Energien aus der Region bis zum Jahr 2035 ist technisch und wirtschaftlich machbar!“ Mit dieser Aussage sehen sich die Grünen in ihren bisherigen Prognosen bestätigt.  „Allerdings müssen hierzu große Anstrengungen unternommen werden und nicht so weiter gewurschtelt werden, wie bisher“, forderte Fricke.

In der anschließenden Diskussion wurde von mehreren Beteiligten darauf hingewiesen, dass es in der Zielsetzung der Klima-Allianz läge, ein schnelleres Wachstum der Erneuerbaren Energien zu erreichen, als im Bundesdurchschnitt. Große Möglichkeiten lägen laut Christoph Götschel z.B. bei PV-Freianlagen, da diese voraussichtlich schon in wenigen Jahren ohne subventionierten Strompreis wirtschaftlich arbeiten würden.

Adelheid Rehmann brachte die volkswirtschaftliche Perspektive ins Spiel, als sie von Zwischenergebnissen ihrer Magisterarbeit berichtete. Denn regenerative Energien könnten zu einem erheblichen Anteil regional erzeugt werden; dadurch bleibt das Geld im Landkreis und wandert nicht für teures Öl oder Gas nach Saudi-Arabien oder Russland. „An den erneuerbaren Energien verdienen nicht Gazprom und BP, sondern unsere ortsansässigen Bauern und Hausbesitzer, die in Biogas, Wind und Sonne investieren“, führte Rehmann aus.

Bei der Frage der konkreten Umsetzung wurde auf einzelne Leuchtturmprojekte, wie Bürgersolaranlagen der Stadtwerke oder dem Beschluss zu einem Energie-autarken Kreisbauhof hingewiesen. Derartige best-practice-Beispiele könnten zum Nachahmen im öffentlichen und privaten Bereich motivieren. Kritisiert wurde aber beispielsweise der zögerliche Fortschritt bei der energetischen Sanierung von Schulen.

Die für solch ein ambitioniertes, gemeinsames Projekt wünschenswerte Zusammenarbeit auf Verwaltungsebene der beiden Körperschaften sei noch verbesserungsfähig, meinte Peter Gack. Zum Abschluss bezeichnete Ursula Sowa die Klima-Allianz als Geschenk. Der hehren Absicht müssten jetzt nur noch viele gute Taten folgen. „Die GRÜNEN in Stadt und Landkreis werden dabei zum Motor des Klimaschutzes, und wir werden Landrat und Oberbürgermeister immer wieder an ihre großen Ziele erinnern“, so Sowa zum Abschluss.