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Pressemitteilung vom 25. Juni 2010

Feinstaubfahnen belegen hohe Belastung

GAL beendete ihre Aktion „Ich bin auch eine Lunge“ mit einer Übergabe an den OB

 

Bilder und mehr Informationen zur der Aktion hier

 

Der Bilderrahmen, den Vertreter der Grün-Alternativen Liste GAL am Freitag dem Oberbürgermeister Andreas Starke überreichten, ist nicht (nur) zur Dekoration seines Büros bestimmt. Vielmehr will die GAL damit an den Handlungsbedarf erinnern, den sie in Sachen Feinstaubbelastung sieht.

Im Dezember hatte die GAL ihre Aktion „Ich bin auch eine Lunge“ gestartet: An mehreren besonders belasteten Straßen in Bamberg wurden weiße Fahnen an die Häuser gehängt, die während der nächsten vier Monate den Feinstaub aus der Luft sammelten. Diese grau gewordenen Fahnen wurden nun zusammen mit einer weiß gebliebenen Fahne und einer ganzen Liste von Forderungen an den OB übergeben. Die Aktion unterstützten mehrere Bürgerinitiativen und Verbände, darunter Bund Naturschutz und VCD.

Nach EU-weit geltenden Grenzwerten darf die Feinstaubbelastung nur an 35 Tagen im Jahr den Wert von 50 Mikrogramm/Kubikmeter überschreiten. Die GAL vermutet, dass dies an einigen sehr verkehrsreichen Straßen in Bamberg der Fall ist. Die Stadt führte in den letzten Jahren zwar wiederholt mobile Messungen durch, aber jeweils nur während ein paar Wochen, und vor allem nicht in Wintermonaten, wenn nicht nur Feinstaub aus dem Verkehr, sondern zusätzlich Feinstaub aus Heizungsabgasen die Luft verschmutzt.

Permanente Messungen gibt es lediglich an der Messstation des bayerischen Landesamts für Umwelt bei der Löwenbrücke, die wegen der Nähe zum Fluss jedoch an einer Frischluftschneise gelegen ist. Wie der bei der Übergabe anwesende Umweltamtsleiter Herbert Schütz mitteilte, habe es im vergangenen Winter dort ca. 17 Überschreitungen gegeben. „Die Feinstaubbelastung an verkehrsreichen und weniger gut belüfteten Straßen ist demnach höher und möglicherweise im Alarmbereich“, schlussfolgerten GAL-Stadträtin Ursula Sowa und GAL-Vorstandsmitglied Christoph Götschel.

In ihrem Forderungskatalog an den OB will die GAL konsequente Verkehrsmaßnahmen erreichen, etwa Reduzierung des Parksuchverkehrs in der Innenstadt, mehr Förderung des Radverkehrs durch zahlreiche kleine Vorzugseinrichtungen, Förderung des ÖPNV durch einen Nahverkehrsplan mit dem Landkreis, Mobilitätsberatungen für PendlerInnen oder ein Logistik-System für die Geschäfte in den Innenstadt. Außerdem wollen die Grünen durch eine Brennstoffverordnung den Feinstaubausstoß von Holzfeuerungsanlagen verringern. Sowa nahm den Termin zum Anlass, um an zwei seit Monaten ausstehende GAL-Anträge zu erinnern, die dies zum Gegenstand haben. Der Oberbürgermeister sicherte eine baldige Bearbeitung zu.