Feinstaubfahnen belegen hohe Belastung
GAL beendete ihre Aktion „Ich bin auch eine Lunge“ mit einer
Übergabe an den OB
Bilder und mehr Informationen
zur der Aktion
hier
Der Bilderrahmen, den Vertreter der
Grün-Alternativen Liste GAL am Freitag dem Oberbürgermeister Andreas
Starke überreichten, ist nicht (nur) zur Dekoration seines Büros
bestimmt. Vielmehr will die GAL damit an den Handlungsbedarf
erinnern, den sie in Sachen Feinstaubbelastung sieht.
Im Dezember hatte die GAL ihre Aktion „Ich bin auch
eine Lunge“ gestartet: An mehreren besonders belasteten Straßen in
Bamberg wurden weiße Fahnen an die Häuser gehängt, die während der
nächsten vier Monate den Feinstaub aus der Luft sammelten. Diese
grau gewordenen Fahnen wurden nun zusammen mit einer weiß
gebliebenen Fahne und einer ganzen Liste von Forderungen an den OB
übergeben. Die Aktion unterstützten mehrere Bürgerinitiativen und
Verbände, darunter Bund Naturschutz und VCD.
Nach EU-weit geltenden Grenzwerten darf die
Feinstaubbelastung nur an 35 Tagen im Jahr den Wert von 50
Mikrogramm/Kubikmeter überschreiten. Die GAL vermutet, dass dies an
einigen sehr verkehrsreichen Straßen in Bamberg der Fall ist. Die
Stadt führte in den letzten Jahren zwar wiederholt mobile Messungen
durch, aber jeweils nur während ein paar Wochen, und vor allem nicht
in Wintermonaten, wenn nicht nur Feinstaub aus dem Verkehr, sondern
zusätzlich Feinstaub aus Heizungsabgasen die Luft verschmutzt.
Permanente Messungen gibt es lediglich an der
Messstation des bayerischen Landesamts für Umwelt bei der
Löwenbrücke, die wegen der Nähe zum Fluss jedoch an einer
Frischluftschneise gelegen ist. Wie der bei der Übergabe anwesende
Umweltamtsleiter Herbert Schütz mitteilte, habe es im vergangenen
Winter dort ca. 17 Überschreitungen gegeben. „Die Feinstaubbelastung
an verkehrsreichen und weniger gut belüfteten Straßen ist demnach
höher und möglicherweise im Alarmbereich“, schlussfolgerten
GAL-Stadträtin Ursula Sowa und GAL-Vorstandsmitglied Christoph
Götschel.
In ihrem Forderungskatalog an den OB will die GAL
konsequente Verkehrsmaßnahmen erreichen, etwa Reduzierung des
Parksuchverkehrs in der Innenstadt, mehr Förderung des Radverkehrs
durch zahlreiche kleine Vorzugseinrichtungen, Förderung des ÖPNV
durch einen Nahverkehrsplan mit dem Landkreis, Mobilitätsberatungen
für PendlerInnen oder ein Logistik-System für die Geschäfte in den
Innenstadt. Außerdem wollen die Grünen durch eine
Brennstoffverordnung den Feinstaubausstoß von Holzfeuerungsanlagen
verringern. Sowa nahm den Termin zum Anlass, um an zwei seit Monaten
ausstehende GAL-Anträge zu erinnern, die dies zum Gegenstand haben.
Der Oberbürgermeister sicherte eine baldige Bearbeitung zu.
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