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Pressemitteilung vom 2. November 2009

Stadt soll umgehend Forderungskatalog aufstellen

GAL: Aktuelle Planungen für den ICE-Ausbau sind massiver Eingriff ins Stadtgebiet

 

Dringenden Handlungsbedarf sieht die GAL-Stadtratsfraktion angesichts der aktuellen Planungen für den Ausbau der ICE-Strecke durch das Bamberger Stadtgebiet. Wie im Stadtrat und auch bereits in der Presse berichtet, haben sich im Vergleich zum inzwischen 15 Jahre alten Planfeststellungsverfahren zahlreiche Änderungen ergeben, die nach Meinung der GAL eine sofortige Aktivität der Stadt erfordern. GAL-Stadträtin Ursula Sowa stellte deshalb einen entsprechenden Antrag.

Laut GAL erwartet die Deutsche Bahn in Kürze eine Stellungnahme der Stadt, in der diese ihre Forderungen aus städtischer Sicht bei den Baumaßnahme darlegt. „Wir müssen uns zusammenreißen, um mit dem Planungstempo der DB Schritt zu halten“, warnt Sowa. „Die Stadt und das Baureferat müssen klare Forderungen formulieren und hart verhandeln, sonst hat Bamberg das Nachsehen“. Sie fordert deshalb, dass der Stadtrat detaillierte Informationen über alle Folgen und Kosten, die mit dem ICE-Ausbau verbunden sind, informiert wird, um dann einen konkreten Forderungskatalog aufzustellen. Andere Gemeinden wie etwa Hirschaid hätten dies längst getan.

Nicht wenige Punkte sind aus grüner Sicht problematisch: Durch den Bau eines zusätzlichen Gleises sind die bisherigen Planungen für eine innerstädtische Bahntangente überholt, es muss also umgeplant werden. Da der ICE nach Informationen der GAL voraussichtlich mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h durch das Stadtgebiet fahren wird, müssen höhere Lärmschutzwände als erwartet gebaut werden. Sowa befürchtet aber nicht nur Lärmprobleme, sondern auch eine Beeinträchtigung durch Erschütterungen: „Diese können nicht nur AnwohnerInnen belästigen, sondern auch den Gebäuden und dem Weltkulturerbe Bamberg massiven Schaden zufügen.“

Außerdem hält Sowa die Eingriffe in der Nordflur für einschneidend, wo Gärtnerfelder, Kleingärten und Gewerbeflächen betroffen sind und ein hohes Gleisüberführungsbauwerk geplant ist, um eine niveaugleiche Kreuzung des neuen Gleises mit vorhandenen zu vermeiden. Ungeklärt sind laut GAL hier die Folgen für das Grundwasser und die Frage nach Ausgleichsflächen.

Nicht zuletzt für die Öffentlichkeit fordert Sowa eine umfassende Information. Denn weil das Planfeststellungsverfahren aus den 90er Jahren nunmehr veraltet ist, wird es laut Deutscher Bahn auch eine neue Bürgerbeteiligung geben, in der alle betroffenen BürgerInnen gehört werden müssen.