Neues Parkraumkonzept nutzt allen
Beim GAL-Plenum wurde mit Vorurteilen und
Desinformationen aufgeräumt
Ein klares "Ja" zum Ziel
"Verkehrsberuhigung in der Innenstadt" formulierten alle
Gäste des GAL-Plenums, das sich unter dem Motto "Parken –
aber durchdacht" mit dem neuen Parkraumbewirtschaftungskonzept
befasste. Wie GAL-Stadtrat Peter Gack eingangs darstellte, war ein
solches einhelliges "Ja" auch der Tenor beim
Mediationsverfahren Masterplan Innenstadt: Dort hatten alle
Beteiligten (Bürger, Verbände, Einzelhändler) in einer Konvention
das Ziel unterschrieben, den Verkehr und oberirdische öffentliche
Parkplätze in der City zu reduzieren, um die Attraktivität zu
steigern.
Dass sich in der Zeit danach einzelne Einzelhändler
wieder davon distanzierten und der Stadtmarketing-Verein eine
regelrechte Kampagne anzettelte, stieß beim GAL-Plenum auf massive
Kritik. "Der Stadtmarketing-Geschäftsführer Stieringer ist
dazu nicht legitimiert", betonten mehrere am
Masterplan-Verfahren Beteiligte. "Er beruft sich lediglich auf
eine sehr zweifelhafte Umfrage unter den Stadtmarketing-Mitgliedern,
die keinerlei Information über die konkreten Ziele liefert, sondern
nur Suggestivfragen stellt." Auch unter
Stadtmarketing-Mitgliedern und anderen Einzelhändlern sei deshalb
Ärger aufgekommen. "Wenn sie das geplante Konzept erst einmal
kennen, reagieren viele Geschäftsinhaber positiv und sehen auch den
Nutzen für sich", so die Erfahrung der Masterplaner.
Dass mit völlig überzogenen Behauptungen Ängste
geschürt werden, bestätigten auch die GAL-Vertreter Peter Gack und
Wolfgang Grader. "Abgesehen davon, dass glücklicherweise sehr
viele Kunden und Kundinnen ohnehin schon heute ohne Auto in der
Innenstadt einkaufen, wird das auch künftig noch möglich
sein." Tatsächlich sei zwar geplant, innerhalb des
innerstädtischen Ringes das Parken im öffentlichen Raum weitgehend
zu reduzieren. Den wegfallenden 100 Kurzzeitparkplätzen stünden
aber bereits 100 neu geschaffene Stellplätze auf dem ehemaligen
Wittgelände gegenüber, und weitere neu zu schaffende 200 bis 300
Kurzzeitparkplätze in der Zone 2 kämen noch hinzu.
Nach Gacks Meinung liefert das Parkleitsystem
außerdem den Beweis, dass – außer an den Adventssamstagen – an
keinem anderen Tag die Parkhäuser und Tiefgaragen in der Innenstadt
ausgebucht sind. "Jeder kann es ablesen: Es ist immer noch
Platz frei." Und von all diesen Parkhäusern sei man in wenigen
Gehminuten mitten in der Fußgängerzone.
Ein Diskussionsteilnehmer unterstrich, dass
Parkplätze gerade nicht ein Garant für gute Umsätze seien:
"An der nördlichen Promenade laufen die Geschäfte dann am
besten, wenn die Parkplätze gesperrt sind und stattdessen der
Bauernmarkt stattfindet. Und der nördliche Maxplatz ist das beste
Beispiel dafür, dass Kundenmangel auch ganz andere Gründe hat,
denn Parkplätze sind hier in der Karstadt-Tiefgarage im Überfluss
vorhanden und zum Greifen nah."
Eine gewisse Skepsis gab es bei den Plenums-Gästen
in Hinblick auf die neuen Kurzzeitstellplätze in der Zone 2, also
in Gebieten außerhalb des innerstädtischen Rings: Anwohner
fürchten, dass der Parksuchverkehr sich in diese Gegend verlagert
und noch mehr Verkehrsbelastung, Lärm, Abgase und Feinstaub bringt.
Die GAL-Stadträte nahmen diese Bedenken ernst und wollen im
Stadtrat eine Probephase mit Monitoring vorschlagen: "Wenn sich
dann tatsächlich eine Mehrbelastung herausstellt, müssen wir
nachbessern." Sie sind aber überzeugt, dass autofahrende
Innenstadtkunden künftig mehr die näher gelegenen Parkhausangebote
nutzen, denn dort soll es gerade für die Anfangszeiten günstigere
Parktarife geben.
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