Hainbad soll EU-Badegewässer werden
GAL sieht in einem EU-Monitoring die
Chance, das Familienbad für Groß und Klein zu erhalten
Die Regnitz beim Hainbad sowie bei den anderen
beiden Bamberger Schwimmvereinen soll von der Stadt bei der
Europäischen Union als Badegewässer angemeldet werden. Mit diesem
Antrag will GAL-Stadträtin Ulrike Heucken das Thema Hainbad
nochmals vor der Sommerpause auf die Tagesordnung des Stadtrates
bringen. Laut Heucken tritt sofort nach der Anmeldung ein Monitoring
gemäß der neuen EU-Badegewässerrichtlinie in Kraft. Während des
Monitorigs würden regelmäßige Wasserproben entnommen und
Untersuchungen gemacht – nach vier Jahren werde das Gewässer
endgültig auf seine Badetauglichkeit eingestuft, so Heuckens. Mit
ihrem Antrag fand sie schon breite Zustimmung bei den
Stadtratskollegen, als sie diesen bei der Vollsitzung im Mai
vorbrachte.
Ulrike Heucken hofft, dass auf diese Weise bereits
im nächsten Jahr das von der Stadt ausgesprochene Badeverbot an
diesen Stellen aufgehoben werden kann, weil nach ihren Informationen
die Wassergüte heute schon den Werten entspricht, die nach EU-Norm
das Baden zulassen. "Das derzeit geltende städtische
Badeverbot stützt sich hingegen darauf, dass das Baden halt schon
seit Jahren verboten ist, und auf eine aktuelle Stellungnahme des
Gesundheitsamts, die aber das Baden lediglich 'nicht
empfiehlt'."
Hoffnung setzt die GAL auch auf die Zielrichtung der
neuen EU-Badegewässerrichtlinie. Derzufolge sollen die Gewässer an
Stellen, wo Menschen üblicherweise baden, so verbessert und
gesichert werden, dass das Baden auch ohne Gefahr und Schaden
möglich ist. "Nicht der Mensch muss den Gefahren weichen,
sondern umgekehrt", betont Heucken.
Realistisch sieht Heucken, dass in dem aufgebrachten
"Dilemma aus Haftungsrisiken und juristischen
Spitzfindigkeiten" in dieser Saison leider keine
zufriedenstellende Lösung mehr erreichbar sein wird. Für nächstes
Jahr hofft die GAL-Stadträtin jedoch darauf, dass FlussfreundInnen
auf eigene Gefahr legal in der Regnitz schwimmen können, und dass
das Kinderschwimmbecken wieder mit Wasser statt Sand gefüllt wird,
sowie dass es auch wieder einen Angestellten vor Ort gibt, der sich
um die Einhaltung der Ordnung kümmert. Dies entspricht auch dem
Willen der 2700 UnterzeichnerInnen der Unterschriftensammlung, die
dem OB übergeben wurde.
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