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Pressemitteilung vom 18. März 2009

Klimaschutz von unten nach oben organisieren

Grüne diskutieren die Klima-Allianz von Stadt und Landkreis: "Guter Anfang"

 

So etwas wie Aufbruchstimmung kam auf, als das jüngste Plenum von Stadt- und Land-Grünen die Klima-Allianz zum Thema hatte. "Wir sind am Anfang, aber dieser Anfang ist ernsthaft und gut", brachte Kreisrat Bernd Fricke die Stimmung auf den Punkt.

Kritisch beleuchtet wurde die vor kurzem zwischen Stadt und Landkreis vereinbarte "Klima-Allianz", die sich regional organisierte und gebündelte Maßnahmen für den Klimaschutz zum Ziel setzt. Ambitionierte Ziele stecken dahinter – etwa, dass Stadt und Landkreis eines Tages so viel Energie in Eigenregie erzeugen, dass sie sich komplett selbst versorgen können, oder dass bis 2020 die CO2-Emissionen der kommunalen Liegenschaften um 30% reduziert werden.

"Feigenblatt oder Umsetzungsprogramm?" lautete deshalb die skeptische Fragestellung des gut besuchten Diskussionsabends der Grünen, und – um es gleich vorwegzunehmen – die Antwort lautete: "Beim Wort nehmen! Anpacken!"

So berichtete die als Gast anwesende Kreisbaumeisterin Gabriele Pfeff-Schmidt vom Stand der Klima-Allianz im Landkreis, wo derzeit bereits 19 von 36 Gemeinden dem Bündnis beigetreten sind. Sie äußerte Verständnis für die anfängliche Skepsis vieler Gemeinden, die um ihre Hoheitsrechte bei der Bauleitplanung fürchten. "Nach und nach können wir durch Information diese Vorbehalte abbauen. Und inzwischen bemerken wir im Landratsamt einen Umschwung", stellte sie fest. "Firmen kommen mit wirklich pfiffigen und innovativen Ideen auf uns zu, und viele Gemeinden und Dörfer wetteifern bereits darin, wer der beste Energiesparmeister ist." Ziel des Landkreises sei, Klimaschutz überall zu verorten, ihn spielerisch und spannend umzusetzen, aber auch deutlich zu machen, "dass damit schlichtweg Geld zu verdienen ist".

Grünen-Kreisrat Bernd Fricke (Stegaurach) bestätigte die "positiven Ansätze" auf Landkreisebene und lobte den "ernsthaften Willen" des Landrats. Er hält es jedoch für nötig, dass Klimaschutz mehr "von unten her inspiriert wird". Er und sein Bamberger Stadtratskollege Peter Gack nannten als Beispiele den Verein "Ziel 21" aus Fürstenfeldbruck und die Bürgerstiftung "Energiewende Oberland" aus Bad Tölz. Diese beiden Organisationen vernetzen Bürgeraktivitäten in der Region und bieten BürgerInnen, Sparkassen und Handwerksfirmen die Möglichkeit, sich konkret vor Ort für den Klimaschutz zu engagieren – eine Form, die auch bei den anwesenden Gästen auf spontanes Interesse stieß. Dass eine stärkere Vernetzung der verschiedenen örtlichen Akteure nötig ist, machten auch Vertreter von zwei Klimaschutz-Intitiativen aus Hirschaid und Litzendorf deutlich, die bisher nichts voneinander wussten und umgehend Kontaktadressen austauschten.

Peter Gack forderte, Klimaschutz als konsequente Querschnittsaufgabe überall zu verankern, nicht nur in einschlägigen Abteilungen, sondern im gesamten Konzern Stadt. "Deshalb passt es auch zu den Klimazielen der Region Bamberg, wenn die Stadtwerke auf dem Energiemarkt künftig nur noch in Photovoltaik, Wasserkraft und andere erneuerbare Energien investieren", lobte Gack die neue "Energiewende" bei den Stadtwerken.