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Pressemitteilung vom 17. Februar 2009

"Landesgartenschau Nimmersatt muss abspecken"

GAL fordert dringende Einsparungen – Plenum beklagte mangelnde Bürgerbeteiligung

 

Die Kostenexplosion bei der Landesgartenschau, derzufolge sich der finanzielle Eigenanteil der Stadt an dem Großprojekt von 7 auf 19,6 Mio Euro beinahe verdreifachen würde, war auch Zentrum der Diskussion beim jüngsten kommunalpolitischen GAL-Plenum. Die GAL-Fraktionsmitglieder Peter Gack und Kiki Laaser lösten mit den erschütternden Zahlen Empörung bei den Gästen aus und kündigten gleichzeitig weitgehende Initiativen ihrer Fraktion zur Kostensenkung an. "Die Landesgartenschau hat sich zur Monsterraupe Nimmersatt entpuppt, die jetzt dringend abgespeckt werden muss", so die eindeutige Konsequenz der Grünen.

Der Stadt warf Peter Gack "unseriöse Finanzplanung" vor: "Noch im Januar wurde im Stadtrat über die Uferwege abgestimmt, diese desaströsen Zahlen hat man dabei wohlweislich verschwiegen." Die GAL selbst habe bereits im November 2007 eine Übersicht über alle Kosten der LGS gefordert und trotz mehrerer Mahnungen nie Antwort erhalten. Kiki Laaser forderte einen verantwortungsvollen Umgang mit städtischen Geldern: "Nur dann kann die LGS ein gewinnbringendes Vorhaben für die Stadt und ihrer BürgerInnen sein."

Bei ihrer Forderung nach "rigorosen Einsparungen" verwiesen Laaser und Gack auf zu erwartende weitere Gewerbesteuereinbrüche, die Rede sei von weiteren 11 Mio Euro weniger im laufenden Jahr. Schon jetzt sei sicher, dass beim Ansatz der Jugendhilfekosten 1 Mio Euro fehlen wird. "Eine solche Schieflage ist nicht zu verantworten!" GAL-Kollegin Ursula Sowa stellte ein "dilettantisches Planen" fest. "Die Verantwortlichen der Landesgartenschau haben ihr Vertrauen verwirkt – das muss Folgen haben", so ihre Worte.

Bei den anwesenden Gästen lösten nicht nur die Zahlen Missmut aus. Sie kritisierten zudem die mangelnde Einbeziehung der BürgerInnen bei den LGS-Projekten. Wie festgestellt wurde, habe eine Bürgerbeteiligung bisher bezeichnenderweise nur bei den Planungen für einen Busterminal am Weidendamm gut funktioniert. Und zwar deshalb, weil ein Bebauungsplanverfahren nötig war, das per Gesetz BürgerInnen die Möglichkeit gibt, Einwände einzureichen, die auch berücksichtigt werden müssen. "Bei vielen anderen Projekten werden Kritiker doch als bloße Querulanten abgetan", klagte ein Bürger.

Stadträtin Kiki Laaser, die für die GAL auch im LGS-Aufsichtsrat sitzt, ging auf diesen Vorwurf ein und ermunterte gleichwohl alle BürgerInnen, sich einzubringen: "Man kann sicher nicht allen Wünschen entsprechen und es nicht allen recht machen, aber ich wünsche mir, dass die Landesgartenschau ein Projekt für die BürgerInnen ist und sich für ihre Einwendungen und Anregungen offen zeigt." Sie forderte deshalb mehr Transparenz und eine bessere Kommunikation zwischen LGS-PlanerInnen und BürgerInnen.