VGN-Beitritt als Motivationsschub nutzen
Grüne aus Stadt und Land sehen Chance für
echtes gemeinsames Nahverkehrsangebot
"Wenn der VGN-Beitritt mehr als nur ein
Beitritt ist, dann sind wir natürlich dabei", so lautete das
Fazit einer gemeinsamen Sitzung von Kreistags- und Stadtratsfraktion
der Bamberger Grünen. Sie bekannten sich damit – kurz vor der
endgültigen Entscheidung Mitte Dezember - klar dazu, dass die
Zukunft des ÖPNV in Stadt und Landkreis Bamberg künftig im Rahmen
der Verkehrsgemeinschaft Nürnberg VGN gestaltet wird.
"Angesichts der Versäumnisse im öffentlichen
Nahverkehr, die sich der Landkreis über Jahrzehnte geleistet hat,
haben wir durchweg Verbesserungen zu erwarten", stellte
Grünen-Kreisrat Bernd Fricke fest. Eine solch uneingeschränkte
Zustimmung fällt den Stadt-Grünen hingegen nicht so leicht. Sie
hatten deshalb noch vor einigen Monaten davor gewarnt, dass sich das
Busangebot für Bamberg unter dem Namen VGN lediglich verteuern,
nicht aber verbessern würde, und man dem ÖPNV in der Stadt eher
schade als nutze.
"Doch inzwischen wurde nachverhandelt, so dass
Verteuerungen abgemildert werden und bestimmte wichtige
Tarifangebote erhalten bleiben. Jetzt können auch wir im VGN eine
Chance sehen", erläuterte GAL-Stadtrat Peter Gack. Er betonte
jedoch, dass diese Chance erst noch ausgestaltet werden müsse:
"Stadt und Land müssen den VGN-Beitritt als Motivations- und
Handlungsschub nutzen."
Darunter stellen sich die Grünen vor allem vor,
dass Stadt und Landkreis "als ersten Schritt endlich einen
gemeinsamen Nahverkehrsplan erarbeiten, der den Namen auch verdient
und das Angebot verbessert". Investitionen in den VGN-Beitritt
müssten mit merklichen Verbesserungen für die BusnutzerInnen
verbunden sein, forderte Bernd Fricke. "Das Busnetz muss
engmaschiger werden, es müssen mehr Busse fahren, und ganz
besonders wichtig sind gute Verknüpfungen zwischen den Linien und
gut nutzbare Umsteigebeziehungen zwischen Stadt und Umland."
Zudem müsse die Tarifstruktur vor allem im Landkreis attraktiver
werden. Fricke warnte hier davor, die Fahrpreise für Gemeinden in
der Peripherie des Landkreises zu erhöhen: "Das würde dem
klaren Ziel, mehr Fahrgäste zu gewinnen, zuwiderlaufen."
In den Punkten, die zwischen Stadt und Landkreis
noch konkret ausgehandelt werden müssen, sehen die Grünen
keinerlei Hindernis für eine vereinte ÖPNV-Zukunft. Peter Gack
hält den geplanten Regional-Busbahnhof, der bei der Neugestaltung
des Bahnhofsvorplatzes entstehen soll, für einen wichtigen
gemeinsamen Beitrag von Stadt und Land zu einem zukunftsträchtigen
ÖPNV-Angebot. "Dieses Projekt müssen Stadt und Land in
Kooperation planen, finanzieren und umsetzen." Nicht sofort,
aber längerfristig wünschen sich die Grünen auch ein
einheitliches Outfit von Stadt- und Land-Bussen. "In Zeiten des
Klimawandels muss der ÖPNV die beste und schickeste Form der
Fortbewegung in Bamberg werden."
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