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Pressemitteilung vom 18. November 2008

Bamberg hat endlich Kulturförderrichtlinien

Grüne begrüßen Umsetzung ihres Vorschlags: "Ein Anfang ist gemacht"

 

Einen "Aufschwung für die kulturelle Vielfalt in der Stadt Bamberg" erhofft sich die GAL-Stadtratsfraktion, nachdem der Stadtrat vor kurzem mehrheitlich Kulturförderrichtlinien verabschiedet hat. Im Mittelpunkt steht künftig die Förderung von Projekten, erklärte der kulturpolitische Sprecher der GAL, Wolfgang Grader, beim jüngsten GAL-Plenum: "Bis jetzt wurden viele Geldmittel direkt an Institionen vergeben, ohne Bezug zu Projekten. Dieses System war statisch, unflexibel und unzeitgemäß, vor allem aber hat es kaum Spielraum für neue kulturpolitische Ansätze gelassen." Nun hofft er auf eine fruchtbare Konkurrenz der Ideen.

Grader verbucht die neuen Kulturförderrichtlinien als Erfolg seiner Fraktion, auf deren Anträge in den letzten beiden Jahren die Neuerung zurückgeht. In einem "lobenswerten Konsensverfahren" hätten alle Fraktionen daran mitgearbeitet. Letztlich habe nur die SPD-Fraktion im Kultursenat gegen die Richtlinien gestimmt – "ein mir unerklärliches Verhalten", so Grader.

Ganz unkritisch sieht aber auch die GAL das neuentwickelte Konzept nicht. Ursula Sowa bedauerte, dass für die künftige Vergabe von städtischen Zuschüssen keine Fachjury eingerichtet wurde, die den Stadtrat hätte beraten können. "Überhaupt hat die Stadt es versäumt, die Bamberger Kulturschaffenden in die Erarbeitung der Richtlinien einzubeziehen. Dass hier die Vorbehalte noch so groß sind, ist bedauerlich – das muss sich ändern." GAL-Kollege Wolfgang Metzner vermisst darüber hinaus soziale Schwerpunkte: "Kulturförderung speziell für Projekte von und für Jugendliche sowie von und für MigrantInnen hat in den neuen Richtlinien keinen eigenen Platz", so seine Kritik.

Dennoch sehen die GAL-StadträtInnen das neue Konzept als Schritt in die richtige Richtung. "Wir können erst einmal anfangen, Erfahrungen sammeln und dann nachbessern", resümierte Wolfgang Grader. "Jetzt bleibt zu hoffen, dass die bereits erfolgten Beschlüsse zur Erhöhung des Kulturbudgets sich bei den Finanzberatungen auch tatsächlich niederschlagen."