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Eine Bilanz von MdL
Ulrike Gote
Die Grünen haben in den
letzten fünf Jahren im Landtag viel erreicht: Durch hartnäckige
Oppositionsarbeit ist Bayern ökologischer, moderner und
weltoffener geworden.
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Frauenförderung
Gerade die Grünen forderten und fordern die Vereinbarkeit von
Familie und Beruf ein. Wir erreichten, dass eine berufliche
Ausbildung auch in Teilzeit möglich ist, damit
Elternpflichten nicht das Aus für die Lehrstelle bedeuten.
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Flächenversiegelung
Seit langem fordern die Grünen, dem täglichen Flächenfraß
(28,6 Hektar pro Tag) in Bayern Einhalt zu gebieten. Ein
Antrag zur deutlichen Reduzierung des Flächenverbrauchs war
erfolgreich: Demnach werden Brachflächen, Baulücken und
Nachverdichtung vorrangig vor unbebauten Böden genutzt. Auch
die Kommunen sollen Flächen recyceln und interkommunale
Gewerbegebiete nutzen.
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Hochschulen
Bayern ist in Sachen Frauenförderung an den Unis
Schlusslicht. Unsere zahlreichen Initiativen hierzu lehnte die
CSU stets ab. In einem "Antragsrecycling" erklärte
sie später kurzerhand die grünen Forderungen zu schwarzen.
Über diesen Umweg wurden grüne Forderungen umgesetzt, den
Anteil der Professorinnen zu erhöhen, die leistungsbezogene
Mittelvergabe als frauenpolitischen Hebel anzusetzen, die
Rechte der Frauenbeauftragten auszubauen, mehr
Teilzeitmöglichkeiten und mehr Kinderbetreuungsangebote zu
schaffen sowie Frauen gezielter in den Naturwissenschaften und
der Informationstechnik zu fördern. Ebenso übernommen wurden
zahlreiche Initiativen zur Internationalisierung der
Hochschulen.
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Wahlalter
In Bayern darf man zwar mit 18 wählen, nicht aber selbst
gewählt werden. Wir beantragten, das Wählbarkeitsalter auch
in Bayern auf 18 Jahre zu senken – und fanden dabei die
Zustimmung der anderen Fraktionen.
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Agrarpolitik
Jahrelang hat die CSU grüne Forderungen zur Agrarwende
abgelehnt. Erst mit der ersten BSE-Kuh und mit dem
Antibiotika-Skandal in der Schweinemast begann ein zartes
Umdenken. Ökologischer Landbau wird nun stärker gefördert,
die Verwendung von Antibiotika und das Ausbringen von
Klärschlamm sind im Qualitätssiegel-Programm verboten und
der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft wird
reduziert.
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Dosenpfand
Gegen die Blockade der bayerischen Staatsregierung sprach sich
der Landtag mit uns für das Dosenpfand aus. Statt die kleinen
und mittelständischen Brauereien zu unterstützen und die
Umwelt zu schützen, stellte sich Umweltminister Schnapp-auf
jedoch an die Seite der Großbrauereien und der
Verpackungsindustrie.
Stoibers Bilanz nach 10
Jahren ist dagegen von Schönfärberei geprägt.
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Umweltpolitk: Fehlanzeige!
Umweltschutz darf in Bayern nur stattfinden, solange
wirtschaftliche Interessen nicht angetastet werden.
Beispielhaft hierfür sind der Einsatz der CSU für die
Atomenergie, für den Bau von "Factory Outlet
Centern" auf der grünen Wiese und für den Ausbau der
Donau mit Staustufen.
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Gesellschaftspolitisch rückwärts
gewandt
Immer noch hält die schwarze Politik an einem antiquierten,
unsozialen Gesellschaftsbild fest. Die Bildungs- und
Sozialpolitik der CSU fördert krasse Gegensätze: zwischen
Starken und Schwachen in der Schule, zwischen Arm und Reich,
zwischen Nord- und Südbayern. Vergeblich wartet man auf
Konsequenzen aus PISA oder aus dem bayerischen Sozialbericht.
Den Anforderungen eines weltoffenen Bayern sind die Schwarzen
nicht gewachsen: Sie erkennen MigrantInnen nicht als
gleichberechtigte BürgerInnen an und behindern die Eintragung
der Lebenspartnerschaften von Schwulen und Lesben.
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Volksvermögen verschleudert
Die wirtschaftspolitische Bilanz basiert auf Privatisierung:
Der Verkauf von Unternehmensbeteiligungen und staatlichen
Betrieben erbrachte 4,9 Mrd. €. Dieses Volksvermögen wurde
seit 1994 in zahlreiche wohlklingende Offensiven gesteckt. Die
CSU lebt so von der Vergangenheit auf Kosten der Zukunft.
Diese Politik ist von Mitnahmeeffekten, Inneffizienz und hohen
Vermögensverlusten geprägt. Man braucht nur an die
Online-Aktivitäten der Staatsregierung, an die
Wohnungsgesellschaft LWS, an den Deutschen Orden oder an die
Bayerische Landesbank und die Kirch-Gruppe zu denken.
Noch gibt es viel zu tun...
Auch in den nächsten Jahren wird
es für uns Grüne in der bayerischen Landespolitik große
Herausforderungen geben. Die Fichtelgebirgsautobahn ist noch nicht
endgültig vom Tisch. Die Förderzusage der Staatsregierung für
den Flughafenausbau Hof steht nach wie vor: Doch wir haben gute
Chancen auch hier zu einem Erfolg zu kommen. Mein Antrag für
einen oberfränkischen Verkehrsverbund wurde zwar abgelehnt,
dennoch bleibt die Initiative in der Diskussion: Immer mehr Stadt-
und Gemeinderäte schließen sich unserer Forderung an. Es wird
weiter darum gehen die Bildungspolitik maßgeblich mitzugestalten
und wir werden uns auch in Zukunft mit aller Kraft dafür
einsetzen, dass sich gerade Oberfranken in Bayern zu einer starken
Region in einem zusammenwachsenden Europa entwickeln kann.
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