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Unterlassener
Bauunterhalt -
Bamberg muss nachsitzen
Schulden, Schulden, nichts als
Schulden
"Unterlassener
Bauunterhalt" -
Bamberg muss nachsitzen
Dass die Stadt Bamberg in den letzten Jahren ihre Schulen teilweise hat
verkommen lassen, ist nun schwarz auf weiß nachzulesen: in der Satzung des von Stadt und
Landkreis neugegründeten "Zweckverbands Gymnasien". Die Stadt verpflichtet sich
darin nämlich, acht Jahre lang jährlich 500.000 DM an "Sonderzahlungen"
zu leisten, weil (so wörtlich in der Sitzungsunterlage für den Stadtrat) "bei drei
Gymnasien (Dientzenhofer-, Franz-Ludwig- und Clavius-Gymnasium) aufgrund des baulichen
Zustandes, der Raumsituation und der Ausstattung erheblicher Investitionsbedarf
besteht." Dieser "in den letzten Jahren unterlassene Bauunterhalt" trat
offen zu Tage, als Baufachleute aus Stadt und Landkreis gemeinsam die Schulgebäude
inspizierten. Verständlicherweise wollte sich der Landkreis die offensichtlichen Mängel
und Schäden nicht so einfach unterschieben lassen, so dass die Stadt nun eine
4-Mio-DM-Strafaufgabe aufgebrummt bekommen hat. Die GAL-Stadtratsfraktion beantragt
übrigens seit Jahren bei den Haushaltsberatungen zusätzliche Mittel für Bauaufwendungen
an Schulen, ist damit aber regelmäßig an der Mehrheit der anderen Fraktionen
gescheitert.
Schulden, Schulden, nichts als Schulden
Bis jetzt ist aus Lauers großen Versprechungen, die Stadtfinanzen zu
konsolidieren, leider nichts geworden. Zwar konnte in den vergangenen Jahren durch den ein
oder anderen Geldsegen aufgrund höherer Gewerbesteuereinnahmen das Schlimmste verhindert
werden, doch auch damit ist es jetzt zu Ende. Schlimmer noch: Den größten Teil der von
der Telekom entrichteten Gewerbesteuern muss die Stadt wieder hergeben, und bereits für
1999 sind wesentlich weniger Steuern eingenommen worden, als veranschlagt. Das treibt die
Verschuldung in die Höhe. Und im Jahr 2000 kann die Stadt - selbst bei größtem
Optimismus - ihre laufenden Ausgaben nicht aus den Einnahmen decken, sondern muss in den
Sparstrumpf greifen. Doch auch dieser ist bis auf den letzten Pfennig geleert, was
wiederum nur dazu führen wird, dass 1,58 DM neue Schulden gemacht werden müssen. Und das
bei über 100 Mio Mark, mit denen die Stadt (ohne Stadtwerke, Klinikum und
Entsorgungsbetrieb) ohnehin bereits in der Kreide steht. Bloße Haushaltskosmetik ist es
da, wenn schuldenträchtige Bereiche wie der Kanalbetrieb in einen Eigenbetrieb
ausgelagert werden. Die roten Zahlen finden sich dann zwar nichtmehr im städtischen
Haushalt, sondern in einer gesonderten Bilanz - aber Schulden der Stadt und damit der
Bürgerinnen und Bürger bleiben sie allemal.
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