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Kleine Häuslesanierer benachteiligt

Einst wurde der kommunale Sanierungszuschuss "Bamberger Modell" für den Erhalt der wenig spektakulären Wohn- und Geschäftshäuser gegründet, die sich in äußerst desolatem Zustand befanden und für deren Sanierung es damals keine finanziellen Zuschüsse gab. Obwohl sich dies mittlerweile geändert hat, leistet sich die Weltkulturerbestadt trotz angespannter Haushaltslage nach wie vor diesen kleinen Luxus zum Erhalt der historischen Bausubstanz. Und das ist gut so! Es sind zwar keine Reichtümer, die sich die HauseigentümerInnen durch den 10- bis 35-prozentigen Zuschuss auf die denkmalrelevanten Sanierungskosten erhoffen können, doch für den "kleinen Häuslesanierer" sind auch ein paar 1000 Euro schon ein Betrag, der zählt. Ein nettes Zubrot, das die Nutzniesser ohnehin erst nach vier Jahren erreicht und auch Anerkennung für ihre Verdienste um das Gesicht des Weltkulturerbes sein soll.

 


Mehrere Fassaden von Privathäusern in der Königstraße profitierten von Zuschüssen aus dem Bamberger Modell. (Foto: Erich Weiß)

 

Ca. 60 einzelne Auszahlungen (insgesamt 246.000 Euro) wurden in den letzten drei Jahren für ebenso viele Maßnahmen von der Stadt genehmigt. Doch eine finanzielle Schieflage ist bei näherem Hinsehen zu entdecken: 40% der Zuschüsse gingen an zehn öffentliche bzw. nichtprivate Objekte (darunter Altes Rathaus, Gebäude der Stadtbau oder der Kirche), die anderen 60% verteilen sich – zu logischerweise kleineren Beträgen – auf die privaten Hausbesitzer, die nach dem Urspungsgedanken des "Bamberger Modells" eigentlich profitieren sollten.