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Der Mann für alle Fälle

Was wäre Bamberg ohne Dr. Franz-Wilhelm Heller? Vermutlich ein im juristischen Nirwana ziellos herumirrendes Gebilde, vergeblich auf der Suche nach Halt und Orientierung. Aber – Gott sei Dank – haben wir ja Herrn Dr. Heller, den CSU-Stadtrat und multi-kompetenten Rechtsanwalt. Egal, welche rechtliche Frage sich stellt, welche Prozesse sich für die Stadt auftun, welche juristische Beratung vonnöten ist – der redegewaltige Rechtsvertreter ist immer zur Stelle und in der Lage, passende Textbausteine aus seinem omnipotenten Advokatsgehirn abzurufen.

Wen wundert’s, dass man überall auf den Namen Heller trifft: Selbstredend ist er der Wortführer beim gewichtigsten Gerichtsfall, den die Stadt je am Hals hatte, dem Warmuth-Prozess. Aber auch in der Sozialstiftung taucht Dr. Heller, der selbst als CSU-Vertreter im Stiftungsrat sitzt, immer dort auf, wo sich Paragraphen tummeln: Zum Beispiel, als es darum ging, mit dem Personal Kurzarbeit zu verhandeln, oder als der Verdacht aufkam, ein an Hepatitis C erkrankter Chirurg könnte Patienten angesteckt haben. Ebenso mischte der quirlige Rechtsanwalt bei der Übernahme der Schellerer-Privatklinik durch die Sozialstiftung mit, diesmal als Vertreter eines Schellerer-Bruders (der sich durchaus darüber gefreut haben mag, dass sein Rechtsbeistand auch an entscheidungsbefugter Stelle des Verhandlungspartners Sozialstiftung mitreden darf). Nebenbei stellt Dr. Heller seine reichhaltigen Kenntnisse der Stadt noch bei Grundstücksverkäufen zur Verfügung und vertritt die Sparkasse (auch ein Unternehmen der Stadt) in Prozessen.

Die "Dunkelziffer" Hellerscher Einsätze für die Stadt und ihre Betriebe dürfte hoch sein. Ein kleiner Bummel durch die Gänge der hiesigen Gerichte mit Blick auf die Anzeigetafeln vor den Sitzungssälen könnte da noch einiges ans Tageslicht bringen …