Zammgezwickt, aber nix
gespart
"Zammzwickn" – im
Namen der Haushaltskonso-lidierung! So lautete die Parole der
Stadtverwaltung im September 2003, als man dem Finanz- und
Wirtschaftssenat empfahl, sieben öffentliche Toilettenanlagen zu
schließen. Auf diese Weise sollten insgesamt 30.000 Euro
jährlich eingespart werden. Die Senatsmitglieder trugen die
Entscheidung schließlich bei sechs stillen Örtchen mit, da es
sich nicht gerade um die zentralsten und meistfrequentierten
handelte.
Doch bei den Haushaltsberatungen
im Dezember 2004 forderte das zuständige Amt überraschenderweise
14% mehr statt weniger Mittel als im Vorjahr an, genau gesagt
153.960 Euro. Begründung auf Nachfrage der GAL-Fraktion: Die
erwartete Kostenreduzierung sei nicht eingetreten, weil man
lediglich solche Bedürfnisanstalten geschlossen habe, die ohnehin
keine großen Kosten verusacht hätten. Echte behördliche
Glanzleistung!
Jetzt haben die Bürger und
Bürgerinnen, die von dringlichen Nöten getrieben weite
Toilettenwege zurücklegen müssen, nicht mal mehr das hehre Ideal
vor Augen, ihren körperlichen Einsatz zugunsten der städtischen
Kassenlage zu erbringen.
"Zammzwickn" – für die Falschrechner
im Rathaus. Müsste die Parole jetzt so lauten?
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