Die Verwaltung muss umdenken und Schulsprengel
flexibel handhaben
Die Schulanmeldung der ErstklässlerInnen an
Bamberger Schulen steht vor der Tür. Und wir erinnern uns: Das
lief im Jahr 2001 zwischen einigen Eltern und Schulen im
Berggebiet-Südwest nicht sehr harmonisch ab. Ein Dutzend Eltern
wünschten die Einschulung ihrer Kinder im Schulhaus Wildensorg.
Dafür gab es Gründe: Ältere Geschwisterkinder gehen schon dort
in die Schule und die Betreuung nach Schulschluss war ebenfalls in
der Nähe Wildensorgs gesichert.
Verwaltung wollte maximale Klassengröße
Das staatliche Schulamt sah die Einschulung aber
in der Kaulbergschule vor. Grund: Mit den an Wildensorg
interessierten Kindern konnten an der Kaulbergschule maximal
große Klassen gebildet werden. Das ist zwar nicht im Interesse
einer sinnvollen Pädagogik für die Kinder, sehr wohl aber im
Interesse von Sparmaßnahmen der öffentlichen Hand. Die
Verwaltung setzte sich durch: In Wildensorg kam 2001 keine
Eingangsklasse zustande, in der Kaulbergschule gibt es dafür drei
Klassen, die mit insgesamt 67 SchülerInnen randvoll belegt sind.
"Wir wurden in unseren Interessen nicht ernst
genommen", so schätzen auf Nachfrage der betroffene Eltern
die Lösung des Konfliktes heute ein. Ihre Beschwerden: Sie seien
bei der Schulanmeldung über ihre Antragsmöglichkeiten nicht
schlüssig aufgeklärt worden. Sie hatten teilweise den Eindruck,
dass ihre "Wunschschule" nicht auf dem Einschulungsbogen
vermerkt werden sollte. Schließlich habe die Verwaltung erklärt,
der Schulweg nach Wildensorg könnte den Kindern nicht zugemutet
werden, da er nicht beleuchtet und im Winter nicht geräumt sei.
Das Ergebnis: Eltern, die sich von der Verwaltung
gegängelt fühlen und mangels behördlich zugelassener
Alternativen gezwungen wurden, ihre Bedürfnisse zurückzustellen.
Keine guten Voraussetzungen für die Mitarbeit von
Eltern in der Schule. Kein Beispiel dafür, dass die Verwaltung
ihre Bürger und Bürgerinnen gut zu informierten sucht, um sie so
als VerhandlungspartnerInnen stark zu machen. Wurde in Bamberg
etwa verschlafen, dass Bürgerinnen und Bürger längst
"KO-Produzentinnen der Leistung Schule" sind
(Hausaufgabenhilfe, Mitarbeit in der Mittagsbetreuung u.v.m.) und
dass sie berechtigten Anspruch auf Planungs- und
Entscheidungsbeteiligung erheben?
In diesem Jahr "Runder Tisch"?
Jetzt haben Eltern im Einzugsbereich der
betroffenen Schulen einen "Runden Tisch" vorgeschlagen,
an dem sie selbst, Schule und Verwaltung sitzen und mögliche
Konflikte partnerschaftlich verhandeln. Eine prima Idee, der sich
ein wirklich bürgerfreundliches Rathaus nicht entziehen kann –
findet die GAL.
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