Die Kampagnen der Opposition gegen die
Ökosteuer sind scheinheilig, verlogen und leicht zu zerpflücken
Behauptung: Die Ökosteuer treibe die Preise
in die Höhe...
Seit Anfang 1999 haben sich die Erdölpreise mehr
als verdreifacht. Die Ökosteuer macht aber nur einen geringen
Teil dieses Anstiegs aus. Schuld an der Preistreiberei sind
vielmehr die Erdöl fördernden OPEC-Staaten und die
Mineralölkonzerne. Auf ihr Konto gehen 36 Pfennig Preissteigerung
pro Liter Benzin. Die Ökosteuer beträgt lediglich 14 Pfennig.
Noch deutlicher zeigt sich diese Entwicklung beim Heizöl. Bei
einem aktuellen Preis von über 1 Mark pro Liter macht die
Ökosteuer ganze 4 Pfennig aus.
Behauptung: In Frankreich und Großbritannen
seien die Regierungen schon "einsichtig"...
Frankreich hat zunächst als Reaktion auf die
militanten Proteste eine Rückerstattung an den Güterverkehr in
Höhe von insgesamt 60 Centimes (ca. 18 Pfennig) verkündet,
verteilt auf 2000 und 2001. Dann hat Finanzminister Fabius eine
"konjunkturelle Senkung" der Mineralölsteuer um 20
Centimes (6 Pfennig) angekündigt. Eine Bevorzugung nur des
Güterverkehrs müsste aber von der EU-Kommission genehmigt
werden, was keinesfalls sicher ist, da derartige Ausnahmen
eigentlich nicht genehmigungsfähig sind. Die generelle Absenkung
kann dagegen von der EU nicht verhindert werden, stößt aber auf
einhellige Ablehnung aller anderen EU-Staaten. Unabhängig davon
bleiben die französischen Spritpreise über den deutschen – von
einer Besserstellung kann also keinesfalls die Rede sein. Ähnlich
sieht es in anderen Nachbarländern aus. In Großbritannien hat
der seit 1993 geltende "road fuel tax escalator" zu den
EU-weit höchsten Spritpreisen geführt. Dieser wird nun
vorübergehend ausgesetzt, seine Wiedereinsetzung ist aber
keinesfalls ausgeschlossen.
Behauptung: Der Öffentl1iche Nah- und
Fernverkehr leide unter der Ökosteuerreform...
Durch die Erhöhung der Energiepreise soll der
Energieverbrauch gesenkt werden, sowohl im privaten als auch im
öffentlichen Verkehr. Es geht aber auch um die Verlagerung des
Verkehrs auf öffentliche Verkehrsmittel. Deshalb zahlt die Bahn
nur den halben Satz der Stromsteuer und der ÖPNV nur die halben
Ökosteuersätze bei der Kraftstoffbesteuerung. In der Relation
werden Bahn und ÖPNV durch die Ökosteuerreform also gestärkt.
Behauptung: Der Staatsanteil am Benzinpreis
liege bei 70 %...
Richtig, verschwiegen wird aber, dass gegen Ende
der Kohlregierung der Staatsanteil sogar bei 80 % lag. Allein die
von 1983 – 1998 amtierende CDU/CSU/FDP-Koalition hat die
Mineralölsteuer um 47 Pf/l erhöht. In der Regierungszeit Kohls
floss zudem kein einziger Pfennig aus der Mineralölsteuer zurück
an die Bürger, im Gegenteil: Die Sozialabgaben explodierten
gleichzeitig um 10 Prozentpunkte.
Behauptung: Die Ökosteuerreform nhabe keine
ökologischen Auswirkungen...
Daimler Chrysler, BMW und VW verzeichnen bereits
eine steigende Nachfrage nach verbrauchsarmen Fahrzeugen, die
Anstrengungen zur weiteren Optimierung des Verbrauchs werden
forciert. Der Innovationswettlauf hat bereits begonnen. Die
Autoindustrie produziert seit 1999 die ersten 3-Liter-Autos
serienmäßig – und wirbt bereits damit, dass das ihre Antwort
auf die Ökosteuer ist.
Behauptung: Sogar regenerative Energieträger
würden mit der Stromsteuer bestraft...
Auf regenerative Energien wird tatsächlich –
abgesehen von der Eigenerzeugung bis 2 MW – auch Stromsteuer
erhoben. Dies liegt zur Zeit noch an EU-rechtlichen und
erhebungstechnischen Problemen. Unser Ziel ist eine
Steuerbefreiung ab 2001. Dazu muss ein rechtsfestes
Zertifikatsmodell entwickelt werden, mit dem dann auch
importierter "Grüner Strom" geprüft werden kann. Daran
wird derzeit gearbeitet.
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