Rathaus hat nun doch Ziele vor Augen
Ein "Konzept für kommunale
Umweltqualitätsziele" beantragte GAL-Stadtrat Dr. Gerd Rudel
im Januar 1991. Darin sollte der Stadtrat genau festlegen, welche
umweltpolitischen Vorgaben bis zu welchem Zeitpunkt und durch
welche Maßnahmen erreicht werden sollen. Eigentlich eine ganz
normale Vorgehensweise, wenn man ernsthaft Ziele verfolgt und
Erfolge auch regelmäßig kontrollieren will. Obwohl die
Verwaltung in der Sitzungsvorlage ihre Unterstützung
signalisierte, lehnte die Stadtratsmehrheit den GAL-Antrag damals
ab. Begründung: Zu umständlich. Man müsste zu viele Daten
sammeln, Analysen durchführen, politische Konzepte erarbeiten –
kurzum, die Umwelt ist so viel Aufwand auch wieder nicht wert.
Aber: Gegen gute Vorschläge ist auch das
Bamberger Rathaus nicht völlig resistent. In der aktuellen
Ausgabe des seit 1993 alljährlich erstellten Umweltberichts gibt
es unter der Rubrik "Daten und Fakten kompakt" erstmals
einen Überblick über feststellbare Veränderungen der lokalen
Umweltsituation von 1990 bis 1999. Und für das nächste Jahr soll
eine "Umweltbilanz 2000" vorgelegt werden.
Wörtlich und in schönstem Bürokratendeutsch
lautet der Arbeitsauftrag des Stadtrats an das Umweltamt:
"Neben der Formulierung von Umweltqualitätszielen und
Umwelthandlungszielen ist die Priorität der erforderlichen
Maßnahmen darzustellen." Oder mit anderen Worten: Im Jahr
2000 wurde nach 9 Jahren "Reifezeit" der GAL-Antrag
angenommen.
Na also!
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