GAL BAMBERG

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Vor 10 Jahten in der GAL-Zeitung

Parken bis in alle Ewigkeit

In der GAL-Zeitung Nr. 40 vom September 1994 war zu lesen:

"Verkehrsberuhigung ade! Jetzt ist es amtlich: Der Erbpachtvertrag mit der Firma Hertie, der den Betrieb der Tiefgarage unter dem Maxplatz regelt, wird verlängert. Das bedeutet: Der Automagnet mitten in der Bamberger Innenstadt wird auch in den nächsten zehn Jahren dafür sorgen, dass die Verkehrsberuhigung im Herzen Bambergs Stückwerk bleibt. (…) Das heißt: 2004 (!) wird derselbe Verhandlungspoker um eine erneute Verlängerung stattfinden wie in diesem Jahr. Nach der Verlängerung des Vertrags will die Stadt immerhin ein Gutachten in Auftrag geben, das prüfen soll, ob wenigstens am Ende der jetzigen Vertragdauer ein Ausstieg aus dem Erbpachtverhältnis möglich ist und zur Not auch gerichtlich erzwungen werden kann."

Von Gutachten und Ausstieg war allerdings 2004 nicht mehr die Rede, von Poker keine Spur. Der Stadtrat segnete die Verlängerung des zwischen Ex-OB Theodor Mathieu und der Firma Hertie 1969 geschmiedeten Vertragswerks ohne großes Federlesen ab. Der Stadtverwaltung bereitete dies ebenfalls keine nennenswerten verkehrspolitischen Kopfzerbrechen. Die Kaufhauskette am Maxplatz (mittlerweile Firma Karstadt) hat damit de facto eine Tiefgaragennutzung bis zum Sankt-Nimmerleinstag garantiert, denn der Vertrag ist nicht einseitig kündbar und verlängert sich quasi automatisch. Da hätte es schon mehr Verhandlungsgeschick und/oder juristischer Taktik bedurft – 1994 wie 2004. Aber vor allem hat wohl der politische Wille gefehlt.