Unter diesem Motto treten in allen 25
EU-Staaten die europäischen Grünen bei den Europawahlen am 13.
Juni an
Die Wahlbeteiligung ist bei den
Europawahlen niedriger als bei anderen Wahlen. "Europa ist zu
weit weg", "Was hat Brüssel mit Bamberg zu tun?",
"Die entscheiden eh nix", "Wir wollen keinen
europäischen Zentralismus", sagen viele. Die Europäische
Union ist heute aber viel mehr als nur ein wirtschaftlicher
Zusammenschluss.
70 bis 80% aller europäischen
Richtlinien betreffen die verschiedensten Politikfelder in den
Landkreisen und Kommunen – vom Abfallrecht bis zur
Wirtschaftsförderung. Im Augenblick geht es z.B. um die
Richtlinien für die Ausschreibung öffentlicher Aufträge. Bisher
mussten die Kommunen das "wirtschaftlichste" Angebot
nehmen. Auf Druck der Grünen-Fraktion können Kommunen jetzt auch
andere Aspekte wie ökologische, soziale, qualitative und
sicherheitsrelevante Kriterien berücksichtigen. Die
Kennzeichnungspflicht für genveränderte Lebensmittel und die
Schadensersatzpflicht bei Pollenflug aus genmanipulierten Feldern,
die aufgrund von EU-Bestimmungen auch in Deutsch-land umgesetzt
werden muss und derzeit von der Union blockiert wird, wären ohne
die EU-Grünen nicht zustande gekommen.
Auch für den Einfluss der
Kommunen haben sich die Grünen eingesetzt. Die jetzt zu
verabschiedende neue europäische Verfassung wird die
Selbstverwaltung der Kommunen stärker hervorheben. Damit erhält
die Europäische Union endlich eine regionale und lokale
Dimension.
Die Grünen haben mit dem
Gründungskongress der Europäischen Grünen Partei Ende Februar
in Rom die europäische Einigung als erste politische Gruppierung
auch selbst in die Tat umgesetzt. Sie wollen kein Europa der
bürokratischen Bevormundung, der Atomlobby, der Genmanipulationen
und außenpolitischen Abenteuer, sondern treten für ein
gerechtes, ökologisches und friedliches Europa ein.
Weitere Infos unter:
www.gruene-partei.de
www.greens-efa.org
www.europeangreens.org
Kleines Lexikon zur Europa-Wahl
Wer wird gewählt?
Gewählt werden die Abgeordneten
für das europäische Parlament. Jedem der 25 Mitgliedsstaaten
steht gemäß der Bevölkerungszahl eine entsprechende Anzahl von
Sitzen zu. Deutschland als bevölkerungsreichster Staat wird 99
Parlamentarier/innen stellen. Neben Luxemburg brauchte Deutschland
als einziger der "alten" 15 Staaten keine Sitze
zugunsten der zehn Beitrittsländer abgeben. Insgesamt wird das
neue Europa-Parlament aus 732 Abgeordneten bestehen. 2007 kommen
noch 18 Abgeordnete aus Bulgarien und 36 Abgeordnete aus Rumänien
dazu.
Wie setzt sich das Parlament zusammen?
Im Europa-Parlament sitzt man
nicht nach Ländern, sondern nach Fraktionen zusammen. Insgesamt
gibt es sieben Fraktionen und die Gruppe der Fraktionslosen im
Europa-Parlament. So sitzt z.B. die CDU/CSU mit der Forza Italia
von Berlusconi in einer Fraktion. Die grüne Fraktion besteht zur
Zeit aus 44 Mitgliedern, von denen vier aus Deutschland kommen.
Wer wählt wen?
Es wird in den einzelnen Ländern
gewählt, d.h. Deutsche wählen die Abgeordneten der deutschen
Listen. In Deutschland gibt es bundesweite Listen, außer bei der
CDU/CSU, die Landeslisten haben, da die CSU nur in Bayern antritt.
Jede/r EU-Bürger/in hat eine Stimme, mit der er/sie eine Liste
wählt. EU-Ausländer/innen mit Wohnsitz in Deutschland können
sich bis zum 23.5.2004 entscheiden, ob sie in Deutschland oder in
ihrem Herkunftsland wählen wollen. Wenn sie bei der letzten
EU-Wahl noch nicht in Deutschland wohnten, müssen sie sich bei
den Gemeinden in Wahllisten eintragen lassen.
Was macht das Europa-Parlament?
Das Europäische Parlament besitzt
– so wie jedes nationale Parlament – drei zentrale Befugnisse.
Es erlässt zusammen mit dem EU-Ministerrat die Gesetze
(Gesetzgebungsbefugnis), bestätigt den von den Mitgliedsstaaten
vorgeschlagenen Kommissionspräsident (Kontrollbefugnis) und
beschließt den Etat der EU (Haushaltsbefugnis).
Bei der Gesetzgebung wird
unterschieden zwischen EU-Verordnungen, die direkt von den
Mitgliedsstaaten umgesetzt werden müssen, und EU-Richtlinien, die
ebenfalls verbindlich sind, aber jedem Land Mittel zur Umsetzung
offen lassen.
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