Steter Jammer höhlt den Geist
Was? Sie wissen es noch nicht?
Dass Bamberg ein strategischer Stützpunkt der Opposition ist –
im bundesweiten Wahlkampf um die Bundestagswahl? Und dass im
Zentrum der Strategie ein Bamberger steht: unser aller
Oberbürgermeister?
Die Strategie läuft intern unter
der Bezeichnung "WdL" (Wählerzermürbung durch
Lamentieren). Und in einer für ihn wie maßgeschneiderten Aufgabe
kann Herbert Lauer seine Qualitäten so richtig unter Beweis
stellen. Er fungiert als kleiner fränkischer Gefährte des
bayerischen Truppenführers Edmund und kämpft tapfer an der
Heimatfront des Jammers.
Seine Stärke sind miese Stimmung,
lamentierende Reden und jammervolles Schwadronieren über die
schlechten städtischen Finanzen und die "skandalöse"
Steuerpolitik von Rot-Grün. Seine Einsätze hat er im lokalen
Rundfunk und in der Presse, aber auch bei Stadtratssitzungen,
Sommerfesten und Johannisfeuern. Sein Grundsatz ist: "Steter
Jammer höhlt den Geist." Kämpfer Herbert ist immer und
überall. Und er jammert immer und überall.
So sehr konzentriert sich der
Oberbürgermeister auf seine strategische Rolle, dass er fast
nicht mehr zum Regieren kommt. Doch voll Furcht starrt er jetzt
auf den Wahltag am 22. September, an dem sich alles entscheidet.
Denn er hat erkannt: Was, wenn die Strategie Erfolg hat? Wenn zur
Überraschung aller am Ende Edmund mit seinen schwarz-gelben
Mannen als Sieger aus der Schlacht gegen Gerhard und die
Rot-Grünen hervorgeht? Würde das heißen, dass Herbert aufhören
muss, zu jammern? Nicht auszudenken!
Dann soll doch lieber Edmund in
Bayern bleiben, damit auch Herbert weiter jammern kann:
professionell, beharrlich und unübertrefflich wie immer.
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