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Mit der Reform der Kinderbetreuung haben
die Grünen große Ziele
Was ist die herausragendste
Neuentdeckung im vergangenen halben Jahr? Richtig, die
Familienpolitik. Im Berliner Regierungsviertel, auf Parteitagen,
in Wahlbroschüren: Familie, Familie, Familie. Alle Parteien
erhoffen sich Wählerstimmen, und auch Bündnis 90/Die Grünen
mischen kräftig mit.
Familienpolitik ist nicht gerade
etwas, mit dem Grüne bisher großartig in Erscheinung getreten
wären. Zumindest nicht auf den ersten Blick. Aber die Forderung
nach mehr Kinderbetreuungsmöglichkeiten und nach Anerkennung der
jetzt neu benamten "Ein-Eltern-Familie" sind alte
frauenpolitische Ziele der Grünen. Kinderarmut wurde (vielleicht
zu Unrecht) unter dem altbekannten Grünen-Konzept einer
allgemeinen sozialen Grundsicherung subsumiert. Hinter der
verkehrspolitischen Forderung nach Tempo-30-Zonen verbarg sich
immer auch die Sorge um mehr Sicherheit für Kinder im
Straßeraum. Und einer der Gründungsslogans der grünen Partei,
"Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt",
bringt die ökologische Verantwortung gegenüber nachfolgenden
Generationen auf den Punkt.
Jetzt aber wird Familienpolitik
auch bei "Grüns" direkt, konkret und explizit
formuliert. Man will zeigen, was man hat und was man kann. Hier
einige Zielsetzungen aus dem Punkt Kinderbetreuung im grünen
Wahlprogramm:
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Einführung des schwedischen
Modells: Lohnersatzleistungen werden vom Staat dann gezahlt,
wenn die Eltern sich die Erziehungszeiten teilen
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steuerliche Abzugsfähigkeit
von Betreuungskosten ab dem ersten Euro
-
steuerrechtliche
Berücksichtigung des besonderen Betreuungsbedarfs von
Alleinerziehenden
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langfristiges Ziel:
beitragsfreie Kindertagesstätten und öffentliche
Betreuungsangebote für alle Kinder von 0 bis 14 Jahren
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Aufwertung der
ErzieherInnenarbeit: Ausbildung an Fachhochschulen, bessere
Bezahlung
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Tagesmütter sollen
qualifiziert und ins öffentliche Erziehungssystem aufgenommen
werden
-
Einrichtung von
"Kinderkassen" auf lokaler Ebene: hier sollen Eltern
staatliche Unterstützungsleistungen direkt, übersichtlich
und vor Ort abrufen können
Wussten Sie schon,...
...dass immerhin 54% aller
BundesbürgerInnen in einer Familie leben, das heißt in
Paarbeziehung oder allein mit Kind(ern)?
...dass in den neuen
Bundesländern 17% der allein Erziehenden auf Sozialhilfe
angewiesen sind, in den alten Bundesländern sogar 33%?
...dass ein Fünftel aller
Haushalte über 45,8% des Nettovermögens verfügen, die anderen
vier Fünftel sich den Rest aufteilen müssen?
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