Fußball im Schatten der
Bamberger Basketball-Euphorie
Der deutsche Basketballmeister
2005 GHP Bamberg sonnt sich zu Recht im Erfolg und genießt eine
ungebrochen hohe Popularität bei Fans in ganz Franken. Andere
Sportvereine in der Stadt klagen dagegen über immer schlechtere
Trainings- und Spielbedingungen.
Während die Stadt 745.000 Euro
für rund 740 zusätzliche Parkplätze an der Basketballarena
locker macht, bleiben Fußballplätze in der Sportstadt monatelang
gesperrt – etwa jener im Gaustadter Sportzentrum.
Das in den siebziger Jahren als
Bonbon zur Eingemeindung der ehemals selbstständigen
Industriegemeinde in Zweitliga-Ausmaßen errichtete Stadion teilen
sich die beiden Fußballvereine ASV und DJK Gaustadt. Doch der
einzige Rasenplatz war in der Saison 2005/2006 fast sechs Monate
lang wegen Unbespielbarkeit gesperrt – von Mitte November bis
Anfang Mai. "Die Situation ist blamabel", klagt
ASV-Vorstand Dietfried Fösel, "so lange mussten wir noch nie
auf den Kunstrasenplatz ausweichen." Gegnerische Mannschaften
wurden laut Fösel gar misstrauisch und verdächtigten den ASV,
dass man absichtlich die ganze Saison auf dem Ersatzplatz
trainierte, um dann bei den Spielen einen zusätzlichen
Heimvorteil zu haben. Denn die auswärtigen Gegner sind von
Zuhause in der Regel nur intakte Rasenplätze gewöhnt und müssen
sich beim Spielen erst auf den Hartplatz einstellen.
Die beste Lösung wäre nach
Fösels Ansicht ein dritter Platz in Gaustadt. Dankbar wäre man
aber schon, wenn wenigstens der Hauptrasen annähernd ganzjährig
bespielbar wäre. Eine Investition, die Fösel nicht gegen die
ebenfalls hochnotwendige Renovierung des Stadions des
Bayernliga-Aufsteigers FC Eintracht Bamberg aufrechnen will. Teile
der Tribüne der 80 Jahre alten Hauptkampfbahn mussten wegen
Einsturzgefahr bekanntlich ebenfalls gesperrt werden.
Fösel: "Der Bamberger Fußball braucht
insgesamt mehr Aufmerksamkeit – vom Rathaus und auch von
Sponsoren."
Die zwei Gaustadter Vereine ASV und DJK nutzen
gemeinsam das in den siebziger Jahren gebaute Sportzentrum in
Gaustadt. Dieses hat zwar eine riesige Dimension, aber nur einen
Rasenplatz, der zudem jedes Jahr stets monatelang wegen
Unbespielbarkeit gesperrt ist.
Während für den Spitzensport
Basketball in Bamberg Hunderttausende von Euros locker gemacht
werden, fehlen für die 16 Fußballrasenplätze der Stadt offenbar
ein paar Hundert Euro für die Pflege. Fotos: Herbert Mackert
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