Stadtratsmehrheit stürzt Bamberg in
dramatische Verschuldung – Stadteigene Unternehmen müssen
bluten
Steigende Ausgaben bei Stadtbücherei, Theater und
Symphonikern, wegbrechende Einnahmen v.a. bei der Gewerbesteuer:
Die Stadt ist pleite! Die laufenden Einnahmen decken nicht die
laufenden Ausgaben, die Rücklagen sind beinahe aufgezehrt und
eigenes Geld für neue Investitionen ist schon gleich gar keins
da! Doch die Stadtratsmehrheit ist gegen solche Einsichten
resistent.
Anstatt Einsparpotenziale im
laufenden Haushalt zu erschließen (die GAL hat eine Vielzahl von
Vorschlägen gemacht) und sich bei Neubauprojekten
zurückzuhalten, setzen die Rätinnen und Räte von CSU, SPD und
ÜBG durch zusätzliche Anträge noch einige Millionen auf den
steigenden Schuldenberg drauf. Unter dem Motto "Nach uns die
Sintflut" beschlossen sie während der Haushaltsberatungen im
Dezember munter neue Projekte und erhöhten damit dramatisch die
Schuldenlast für die kommenden Generationen.
Hauptursache für das
finanzpolitische -Kamikazeverhalten der schwarz-rot-gräulichen
Stadt-rats-mehrheit ist vor allem der Aus-bau der Kronacher
Straße (Kosten für die Stadt: 2,2 Millionen in 2003/2004). Das
Stadtplanungsamt schätzt den Entlastungseffekt für die
Memmelsdorfer Straße zwar ohnehin als äußerst gering ein. Doch
selbst wenn man verkehrspolitische Erwägungen außer Acht lässt,
müsste bei einem Blick auf die städtischen Finanzen klar sein:
Dafür ist kein Geld da!
Aber: CSU und SPD haben im
Wahlkampf vollmundige Versprechungen gemacht. Und um ihr Image zu
retten, muss nun gezahlt werden: von den Bürgerinnen und Bürgern
und in Zukunft von unseren Kindern. Schaut man sich die
Finanzgebaren der Stadtratsmehrheit genauer an, kommt einem das
kalte Grausen:
Kaltes Grausen: Stadtbau GmbH
Die Stadtbau GmbH, die Darlehen
bei der Stadt laufen hat, wird zu Sondertilgungen in Höhe von
jährlich 400.000 Euro genötigt. Und das obwohl das stadteigene
Wohnungsbauunternehmen flüssiges Geld bitter nötig hätte, vor
allem um die großen und wichtigen Sanierungsmaßnahmen in
Bamberg-Mitte finanzieren zu können. Folge: Die Stadtbau GmbH
muss anderweitig neue Kredite aufnehmen, und büßt ein Stück
ihrer betrieblichen Gesundheit ein.
Kaltes Grausen: Stadtwerke
Noch bei seiner Haushaltsrede
versicherte der CSU-Fraktionssprecher Peter Neller, dass nur im
Jahr 2003 und nur ausnahmsweise die Gewinne der Stadtwerke in den
städtischen Haushalt abgezogen werden. Doch bei genauerer
Untersuchung des Finanzplans für die nächsten Jahre stellt sich
heraus (und wird von Kämmerer Faust auch so bestätigt), dass das
keineswegs ausreicht.
Mindestens noch 2004 und 2005
werden die Stadtwerke jährlich um 2,2 Millionen Euro bluten,
damit die Mehrheitsfraktionen genug kriegen. Dass den Stadtwerken
damit kaum eigenes Geld mehr für betriebsinterne Investitionen
bleibt, ist dann eben Pech.
Kaltes Grausen: EBB
Aus dem Entsorgungs- und
Baubetrieb fließen jährlich größere Summen in den
Stadthaushalt, als Tilgung von Schulden, die der EBB als
Eigenbetrieb bei seiner Gründung von der Stadt übernommen hat.
Bisher war es Usus, dass die Stadt diese Einnahmen sofort zur
Tilgung eigener Schulden verwendet. Jetzt nicht mehr. Von 2003 bis
2005 werden die Gelder einfach ausgegeben – allein das erhält
der Stadt einen stattlichen Schuldenhaufen von 7,8 Millionen Euro
für die nächste Zukunft.
Kaltes Grausen: Vermögensbestand
Das als äußerster Notgroschen
gedachte städtische Wertpapiervermögen in der Höhe von 13,6
Millionen Euro schrumpft in den kommenden drei Jahren um 5,2
Millionen Euro. Und die städtischen Rücklagen von 6,3 Millionen
Euro werden um die Hälfte geplündert, so dass auch hier die
Reserven für Notfälle schrumpfen.
Kaltes Grausen: Neue Schulden
Mit all dem nicht genug:
Zusätzlich nimmt die Stadt auch noch neue Kredite auf. Im Jahr
2003 wird der Bamberger Schuldenberg um zusätzliche 10 Millionen
Euro ansteigen.
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