GAL BAMBERG

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Brief ans Rathaus

Betrifft: OB in der Pfanne

 


Karikatur: Christiane Pfohlmann

 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

 

in einer der letzten Stadtratssitzungen beklagten Sie sich darüber, dass Sie – so wörtlich – "von der GAL immer wieder in die Pfanne gehauen" würden.

Laut Duden, 21. Ausgabe, 1996, Seite 562, ist "in die Pfanne hauen" eine umgangssprachliche Redewendung für "jemanden zurechtweisen, erledigen, ausschalten". Daraus ist deutlich zu ersehen, dass Sie sich in der Formulierung schlichtweg getäuscht haben müssen. Denn die GAL ist natürlich nicht zurechtweisend, sondern zukunftsweisend – die GAL erledigt auch keine Oberbürgermeister, sondern zuverlässig ihre politischen Hausaufgaben – und die GAL schaltet nur Atomkraftwerke gerne aus. Aber Sie kennen uns ja schon lange und wissen das!

Wir nehmen nun an, dass Sie mit der Wahl ihrer Redewendung ganz einfach die Kritik meinten, die wir hie und da – wo wir es eben für angebracht halten – an Ihnen äußern. Da ist natürlich was dran. Wenn uns etwas nicht passt, dann bemängeln wir, greifen an, kritisieren, nörgeln, klagen, fordern – was eben so zum politischen Geschäft gehört. Also gut – wenn Sie das als "in die Pfanne hauen" bezeichnen wollen, finden wir das zwar etwas drastisch, wollen Ihnen Ihre Freude an kleinen Jammereinlagen aber gerne lassen.

Apropos. Da fällt uns der altbekannte Witz ein: "Was haben ein Ei und ein OB gemeinsam? Antwort: Man kann sie in die Pfanne hauen. – Und was ist der Unterschied? Antwort: Mit dem Ei geht‘s nur einmal." In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine robust-knusprige OB-Kruste und künftig nur noch unverkrampfte Begegnungen mit Pfannen.

 

Mit schulterklopfenden Grüßen

Ihre GAL-Fraktion