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Jugendhilfeplanung soll Mängel aufdecken –
In Bamberg ist das nicht erwünscht
Am 14. März legte das Jugendamt der Stadt seinen
Bericht 2000 vor: Eine Bilanz der Zufriedenheit, mit kleinen
Schönheitsfehlern, so scheint es. Doch statt die vorhandenen
Mängel am Betreuungssystem aufzugreifen, setzen Stadtrat und
Stadtverwaltung offenbar darauf, solche Mängel erst gar nicht
mehr aufzudecken.
In den Jahren 1998 und 1999 wurden
Bamberger Eltern befragt – mit folgenden Ergebnissen:
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In Kindergärten gibt es
ausreichend viele Plätze, so dass jedes Kind den gesetzlich
zugesicherten Kindergartenplatz für drei Jahre bekommen kann.
– Dies gilt aber nur, wenn die Bamberger Jungen und Mädchen
nicht schon ab dem dritten Geburtstag einen Platz benötigen,
wenn ein Teil der Eltern bereit ist, sein Kind in den
Nachbarstadtteil zu fahren und wenn jeder Platz in einer
Kindergartengruppe besetzt wurde.
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Die Plätze in Kinderhorten
waren ausgebucht. – Zu dem offiziell zusätzlichen Bedarf
kommt aber noch ein verdeckter Bedarf hinzu, bestehend aus
denjenigen Eltern, die einen Platz benötigen, sich aber nicht
melden, etwa weil sie um die ausgebuchten Horte wissen.
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Bei den Krippen hatten zum
Zeitpunkt der Erhebung 29 Eltern keinen Platz für ihr Kind
gefunden. – Die Jugendhilfeplanung empfahl: Kompensation des
Fehlbestands durch mehr Tagespflegeplätze. Hierzu müsse eine
Planstelle für die Vermittlung und die Betreuung von
Tagesmüttern/-vätern geschaffen werden.
Wie haben Stadtspitze und Stadtrat
reagiert? Die Planstelle für Jugendhilfeplanung fiel zum
31.12.2000 ersatzlos weg, auch die Planstelle der
Kindertagestättenberatung wurde nicht verlängert. Personal- und
Finanzsenat lehnten es zudem ab, die empfohlene Stelle
"Pflegeelternberatung" bereit zu stellen.
Immerhin: Ab Juli 2001, so soll
der Finanzreferent Faust der Sprecherin der CSU im
Jugendhilfeausschuss zugesichert haben, könne es mit der
Jugendhilfeplanung weiter gehen. Aber wenn man im Jugendamt nach
künftigen Plänen, Konzepten und Vorgehensweisen in der
Jugendhilfeplanung Ausschau hält – Fehlanzeige.
Den Finanzreferenten wird‘s
freuen. Wo keine Umfragen gemacht werden, wird kein Bedarf
festgestellt. Und Defizite, die nicht aufgedeckt werden, müssen
auch nicht finanziert werden.
Was ich nicht weiß, macht mich
nicht heiß....
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