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Kommunalwahlprogramm 2002

Bamberg – die gute Adresse

Eine Wirtschaft im Einklang mit Gesellschaft und Umwelt

 

Bamberg braucht eine nachhaltige, an sozial- und umweltpolitischen Zielen orientierte Wirtschafts- und Strukturpolitik, die sich unternehmerischen Einzelinteressen nicht einfach unterordnet, sondern angesichts technologischen Wandels und struktureller Krisen Zukunftsperspektiven entwickelt.

Für die Ansiedlung zukunftsfähiger Unternehmen muss sich Bamberg gezielt einsetzen. Hier ein Zentrum für Erforschung und Herstellung umweltfreundlicher Technologien (Brennstoffzellen, Solar- und Informationstechnologie) zu etablieren, wäre z.B. ein solches Ziel. Erste Gespäche, vermittelt durch die GAL-Fraktion, weisen den Weg. Das Amt für Wirtschaft ist nun gefragt, gezielte Anstrengungen zu entwickeln, damit Bamberg in dieser "Szene" einen Namen bekommt: Anwesenheit auf Messen und Kongressen, Kontakte in Chefetagen und Forschungszentren, konkrete Angebote für FirmengründerInnen. Hier wäre eine verstärkte Zusammenarbeit mit der Bamberger, aber auch anderen Universitäten gefragt: Gründerwettbewerbe, neue Marketing-Strategien oder Wirtschaftsbedarfsumfragen könnten gemeinsam mit Absolventen und Studierenden verwirklicht werden.

Bamberg muss sich als Wirtschaftsregion begreifen. Umlandgemeinden und Stadt dürfen nicht länger um Betriebe konkurrieren und sich von finanzkräftigen Unternehmen gegeneinander ausspielen lassen. Gewerbeflächen müssen nach Maßstäben der Umweltverträglichkeit, der Verkehrsanbindung und der Anwohnerinteressen ausgewiesen werden, nicht nach dem Motto "Wer zuerst kommt, mahlt bzw. kassiert zuerst". Deshalb brauchen Bamberg und sein Umland einen Gewerbesteuerzweckverband und eine gemeinsame Wirtschaftsförderung.

Die vorhandenen, insbesondere die traditionellen Gewerbezweige, wie etwa die Gärtner und die Brauereien, sind zu stärken und zukunftsfähig auszubauen. In einer Zeit, in der regionale, authentische Produkte wieder modern werden, ist es nur naheliegend, eben den Marktvorteil auszubauen, den niemand diesen Bamberger Produkten streitig machen kann: "Echtes Bamberger Gemüse" und "Echtes Bamberger Bier" verdienen gezieltes Marketing.

Auch andere Politkfelder haben Einfluss auf die Wirtschaftskraft Bambergs. Für Unternehmensansiedlungen sind eben nicht nur Gewerbeflächen, Gewerbesteuerhöhe oder Autobahnanschluss wichtig. Auch das Umfeld für die MitarbeiterInnen muss stimmen: urbanes Leben, vielfältige Kultur- und Bildungsangebote, hoher Freizeitwert in der unmittelbaren Umgebung, gesundes Wohnen und eine intakte Umwelt - das sind Pfunde, mit denen Bamberg wuchern kann, die aber auch gepflegt werden müssen. Nicht zuletzt lebt ein ganz wichtiger Wirtschaftszweig unserer einzigartigen Weltkulturerbestadt, der Tourismus, von all diesen "weichen Standortfaktoren".

Bamberg hat keinen Grund zu jammern, schlechte Stimmung ist nicht angebracht. Aber Aufbruchstimmung – die könnte Bamberg gebrauchen. Ein "runder Tisch" mit allen Beteiligten (Stadt, Wirtschaft, Hochschule, ArbeitnehmerInnen und Arbeitgeberverbände etc.) zur Erarbeitung eines neuen wirtschaftspolitischen Leitbildes hätte dafür eine ganz wichtige Signalfunktion.