Neues wagen!
Eine Kultur- und Bildungspolitik, die
Initiative zeigt
Kulturpolitik lebt von neuen, spannungsreichen und
lebendigen Ideen. Dabei darf die Stadt sich nicht nur (wie bisher)
auf Vereine und Gruppierungen verlassen, sie muss auch selbst
Initiative ergreifen.
Zwei Ideen:
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Die Stadt könnte ein "Haus
des Buches" einrichten, in dem Bamberg seine lange
Geschichte in Buchdruckkunst und Literatur dokumentiert. Die
Unteren Mühlen wären als Ort dafür geeignet. Und mit neuen
museumspädagogischen Einfällen wie
"Papierschöpfen", "Drucken wie zu Gutenbergs
Zeiten" oder "Kinderliteraturnächten" wäre eine
neue Attraktion für BambergerInnen und TouristInnen geschaffen.
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Einen modernen Akzent in der Kulturlandschaft
könnte ein Festival experimenteller
Musik (Titel z.B. "Klangwolken über Bamberg")
setzen, das modernen Bamberger Musikgruppen ein Publikum
verschafft, aber auch auswärtige Orchester und neue Klänge
hierher einlädt.
Die etablierten Kultureinrichtungen - Theater,
Symphoniker, VHS, Musikschule - sind wichtige
Bestandteile des kulturellen Lebens, die wir halten und sichern
wollen. Die Konzeptionen dieser Einrichtungen müssen aber immer
aktuell überdacht werden. Z.B. sollte die VHS deutlicher ein Ort
des gesellschaftlichen Dialogs über Probleme der Gegenwart werden,
mit modernen Mitteln der Erwachsenenbildung (Geschichtswerkstätten,
Zukunftskonferenzen).
Darüberhinaus sind kleine Kulturinitiativen
(wie Neues Palais, Brentano-Theater, Chapeau Claque u.a.) finanziell
abzusichern.
Als Schulaufwandsträgerin
ist die Stadt für die bauliche und materielle Ausstattung der
Schulen verantwortlich. Aufgrund der Versäumnisse der vergangenen
Jahre erscheint es sinnvoll, unabhängige Fachkräfte mit einer
Bestandsaufnahme der vorhandenen Schäden zu bauftragen. Die GAL
will, soweit möglich, die Mittelanforderungen der Bamberger Schulen
voll berücksichtigt wissen. Raumnot, verschimmelte Werkräume und
schlechte PC-Ausstattung darf es nicht mehr geben. Oft sind Eltern
und SchülerInnen bereit, mit Hand anzulegen (Streichen von Gängen
und Treppenhäusern, Schulhofgestaltung) – solche Initiativen
sollten in der Verwaltung ein offenes Ohr finden und gefördert
werden.
Die Universität Bamberg
ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Stadt. Sie sorgt für
eine qualitativ hochwertige Erweiterung des kulturellen Angebots.
Demgegenüber hat die Stadt auch eine Bringschuld:
Für Studierende ist preiswerter Wohnraum, für ihre Kinder
ausreichende Betreuungseinrichtungen zu schaffen; auch ein
attraktives ÖPNV-Angebot und Radwegenetz wird von ihnen in
erhöhtem Maße gebraucht.
Umgekehrt profitiert die Stadt auch direkt von
Universitätsprojekten wie etwa dem Sachausschuss Gereuth, der die
künftige Entwicklung dieses Stadtteils begleiten will, einer
Umfrage unter SeniorInnen in der Gartenstadt oder der
Sozialhilfeberatungsstelle. Solche Initiativen sollten in Zukunft
nicht nur von der Universität, sondern auch von der Stadt ausgehen,
z.B. Einladung zu Hearings in den Stadtrat, Neukonzeptionen für
leerstehende Industriedenkmäler.
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