Bamberg – eine Stadt zum Aufatmen
Umweltschutz, der überzeugt und wirkt
Umweltschutz ist eine Querschnittsaufgabe, aber er
kommt in vielen Politikfeldern systematisch zu kurz. Dabei hat
Umweltschutz positive Auswirkungen nicht nur auf Natur und
Lebensumfeld sondern fördert auch die ökonomische Entwicklung!
Die begonnene Umsetzung der Agenda
21 mit hoher BürgerInnenbeteiligung in der Stadt ist wertvoll
und zukunftsweisend. Die entstandenen Projekte zeigen eine
erfreulich große Bandbreite (von der Zunkunftswerkstatt Gaustadt,
über Initiativen für einen Gestaltungsbeirat, Prävention von
Wohnungsnotfällen bis hin zum Pilotprojekt "Kiss &
Bike") und verdienen es, finanziell abgesichert zu werden.
Wir brauchen ein Trinkwasserschutzprogramm,
das den sorgsame Umgang mit dem Lebensmittel "Wasser" in
den Haushalten und in der Industrie fördert. Es sollten Verträge
mit denjenigen Landwirtschaftsbetrieben und Gärtnereien geschlossen
werden, die besonders Trinkwasser schonende Anbaumethoden
praktizieren. Industriebetriebe, die das städtische Abwasser stark
verschmutzen, sind zu einer "Starkverschmutzer-Abgabe"
heranzuziehen. Für Regenwassernutzung gibt es in Bamberg großen
Nachholbedarf.
Seit Jahren setzt die GAL auf Müllvermeidung
statt Müllverbrennung. Das relativ fortschrittliche System der
Abfallwirtschaft in Bamberg ist nicht zuletzt ein Erfolg der mit
Nachdruck von der GAL und den Umweltverbänden betriebenen Politik.
Was noch aussteht, ist eine Gebührenerhebung nach dem
Verursacherprinzip. Die Stadt soll Industrie, Handel und Gewerbe mit
Beratung zu abfallarmen Herstellungsverfahren und Vertriebsmethoden.
Trotz wiederholter Mahnungen von Seiten des
Landesumweltamts versäumt es die Stadt seit Jahren, gegen die
überhöhten Luftschadstoffwerte
(besonders Ruß und Benzol durch Autoabgase) in vielbefahren
Straßen der Innenstadt vorzugehen. Es ist flächendeckend (auch zur
Verkehrssicherheit und Lärmminderung) Tempo 30 einzuführen.
Bamberg braucht zudem endlich ein Verkehrskonzept, das eindeutig
eine Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs zum Ziel hat.
Um unnötigen Flächenverbrauch zu verhindern, sind
Industrie- und Gewerbebauten vermehrt mehrgeschossig zu bauen. Bei
der Planung von Wohn- oder Gewerbegebieten ist eine Zusammenarbeit
von Stadt und Landkreisgemeinden dringend erforderlich. Bestehende
technische Denkmale sollten von der Stadt gelistet und als
Industriestandorte gezielt angeboten und vermarktet werden.
Anzustreben ist ein Ämter übergreifendes
"kommunales Energiemanagement"
für alle städtischen Gebäude und von der Stadt bezuschusste
Einrichtungen. Es muss in Energiespartechniken investiert werden,
die langfristig Geld einsparen. Die Stadtwerke sind gefordert, den
Marktanteil für sogenannten "Grünen Strom" auszubauen
und in regenerative Energien zu investieren – und damit die
Vorteile der neuen Gesetzgebung auf Bundesebene zu nutzen.
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