GAL BAMBERG

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Sanierungskosten hochgerechnet und
Erweiterungsmöglichkeiten unterschlagen?

Das Konzeptpapier der Stadtwerke vom Januar 2007 – gedacht zur Information der Bürger und Bürgerinnen und erarbeitet von einem Planungsbüro – ist vorbildlich. Es bringt ausführlich die wichtigsten Daten über die drei architektonischen Neubaukonzepte "Kiesel, "Rechteck" und "Flügel" und ihre jeweiligen Beckenvarianten. Insgesamt 12 verschiedene Möglichkeiten eines Neubaus gehen ins Rennen und werden graphisch dargestellt.

Dem Hallenbad am Margaretendamm, das eigentlich ebenso mitgeprüft werden sollte, gönnt das Konzept gerademal ein paar Zeilen: "Eine Erweiterung der Wasserfläche … ist nicht möglich." Begründung: Denkmalschutz.

Dabei wurde von dem beauftragten Planungsbüro immerhin eine Ausbauvariante näher untersucht (siehe Abbildung).

 Vorgesehen sind darin: ein Erlebnisbecken mit 180 qm Wasserfläche und Röhren-/Reifenrutsche, ein Saunabereich mit darüber liegendem Sauna-Dachgarten so-wie Gastronomie. Doch der Auf-sichtsrat der Stadtwerke entschied, diese Variante nicht weiter zu verfolgen (Begründung: Denk-malschutz), und so wurde sie bei der Bürgerinformation im Januar 2007 mit keinem Wort erwähnt. Nur wer die dicke Dokumentationsmappe, die alle Fraktionen erhielten, durchwälzt, stößt irgendwann unvermittelt auf die offenbar unliebsamen Skizzen, die anscheinend versehentlich in die Mappe aufgenommen wurden – leider ohne jegliche Kostenschätzung.

 


Der Vorschlag des Planungsbüros für eine Erweiterung des Hallenbads am Margaretendamm (November 2006) verschwand sang- und klanglos in der Schublade.

 

In der Öffentlichkeit als einzig möglich dargestellt wurde bisher immer die bloße Sanierung des Hallenbads (inklusive Einbau einer "kleinen Sauna") – veranschlagt mit 9,55 Mio Euro. Die Kostenangabe mag doch sehr verwundern, wenn man sich die ebenfalls von den Stadtwerken in Auftrag gegebene "Studie Bäderkonzept" ansieht, die von einem Kulmbacher Planungsbüro 1998 erstellt und im Jahr 2005 überarbeitet wurde. Dort kommt man auf Sanierungs- und Modernisierungskosten von 10,46 Mio Euro. Doch darin enthalten ist einiges mehr:

• Generalsanierung

• Neubau Kinderplanschbecken 50 qm Wasserfläche

• Neubau Erlebnisbecken 120 qm

• Neubau Warmwasseraußenbecken 70 qm

• Neubau Bistro mit Galerie

• Neubau Sauna für ca. 50 Personen mit Liegegalerie und Saunagarten

• Neubau Großwasserrutsche Länge 95 m.

Die Gutachter bezeichnen es als "nahe liegend", das 60er-Jahre-Hallenbad, "dessen Bausubstanz sich als ‚gesund‘ und durchaus weiterhin verwendbar erwiesen hat, zu erweitern und zu modernisieren und wieder zu einer attraktiven und zukunftsorientierten Anlage auszubauen." Und: "Die Realisierung dieses Konzeptes würde aus der alten Anlage wieder ein bedarfsgerechtes, attraktives und kommunikatives Hallenbad entstehen lassen, das den Wünschen und Bedürfnissen der Bürger Bambergs auf lange Zeit gerecht werden könnte."

Doch kaum zwei Jahre später werden die Sanierungsmöglichkeiten des Margaretendamm-Hallenbads gegen Null geredet und die Sanierungskosten künstlich hochgerechnet.

Dass eine Erweiterung möglich ist, hat auch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege der GAL gegenüber bestätigt - Mehr dazu

 

Öffnungszeiten

Für den Neubau eines Hallenbades rechnet man mit durchschnittlich 15 Betriebstagen. Am Margaretendamm steht das Hallenbad bisher nur an 320 Tagen mit nur 11,7 Betriebsstunden zur Verfügung. Begründung laut Stadtwerke: veraltete Technit. Nach einer Sanierung müssten hier deutlich bessere Angebotszeiten, auch für Schulen und Vereine, erreichbar sein.