|
Skandal im Bamberger Rathaus
Schublade entpuppt sich als bodenlos
Einem Geburtstagswunsch der Grünen Alternativen
Liste (GAL) ist es zu verdanken, dass ein jahrelanger Missstand im
Bamberg Rathaus nun aufgedeckt wurde. Eine Schublade im Zimmer des
Sitzungssekretärs entpuppte sich als wenig zweckmäßig, da
bodenlos. Betroffen beteuerte Sitzungssekretär German Höppel,
dass er davon all die Jahre nichts gewusst habe. Die Schublade sei
bereits weit vor dem Einzug der GAL in den Stadtrat angeschafft
worden. Damals war sie noch völlig intakt. Auf die Nachfrage hin,
ob er sich nicht gewundert habe, dass die GAL zwar regelmäßig
viele Anträge eingereicht hätte, diese jedoch nie bearbeitet
werden mussten, zeigte sich Höppel ratlos. Oberbürgermeister
Andreas Starke forderte eine lückenlose Aufklärung.
Das corpus delicti, die besagte Schublade, befand
sich ganz oben auf einem großen Schrank. Ihm sei von seinem
damaligen Vorgesetzten gesagt worden, dass sie aus
Synergiegründen immer erst dann zu leeren sei, wenn kein Antrag
mehr hineinging, so Höppel. Das sei ihm als faire und praktikable
Methode erschienen. Was Höppel über all die Jahre nicht auffiel,
war, dass die Schublade sich nie bis zum Rand füllte. Erst jetzt
wurde bemerkt, dass dem Möbelstück der Boden fehlt. Das Papier
fiel stets zu Boden. Darunter stand ein riesiger Papierkorb der
regelmäßig vom sehr sorgfältigen Reinigungspersonal des
Rathauses geleert wurde.
Entdeckt wurde der Skandal erst durch den
Geburtstagswunsch der Bamberger Grünen Alternativen Liste (GAL)
zum 25-jährigen Jubiläum. Sie hatte sich von Oberbürgermeister
Andreas Starke eben jene Schublade gewünscht, in die alle
GAL-Anträge gelegt werden. Als man sie holen wollte um sie
einzupacken, wurde festgestellt, dass sie weder Anträge enthielt
noch einen Boden hatte. Warum über all die Jahre hinweg das
Fehlen der GAL-Anträge nicht bemerkt wurde, konnte sich bisher
niemand erklären.
|