Die Grüne Jugend Oberfranken setzte sich bei
ihrer letzten Mitgliederversammlung mit dem neuen am 1. Oktober in
Kraft tretenden Versammlungsrecht in Bayern auseinander.
Mareike Reichl, Isabel Schmuck, Julian Kalks und Svenja Fluhrer
von der GJ Bamberg
Foto: GJ Bamberg
Wir vertreten die Meinung, dass das neue Gesetz an
vielen Stellen sehr ungenau formuliert ist, was viel
Interpretationsspielraum lässt. Dadurch können Vorschriften zum
Nachteil der VeranstalterInnen und der TeilnehmerInnen ausgelegt
werden. Es können etwa einheitliche Optik – ob Flaggen,
Schilder oder Kleidung – gegen das neue Militanzverbot
verstoßen, gerade wenn diese eventuell eine einschüchternde
Wirkung haben könnten. Zusätzlich zu vielen anderen
zweifelhaften Änderungen, können nun auch schon zwei Personen,
welche sich laut in der Öffentlichkeit unterhalten, als
Versammlung gewertet werden. Die Polizei kann dann gegen diese
"Versammlung" vorgehen. Ebenso missfallen uns die
Vorgaben bezüglich geschlossener Räume. "Eine Ausweitung
des Versammlungsrechts auf geschlossene Räume sehen wir sehr
kritisch. Verfassungsrechtlich ist dies mehr als bedenklich",
erklärt GJ-Oberfranken Sprecherin und GJ-Bamberg Beisitzerin
Mareike Reichl. Wie weit dürfen unsere Freiheiten und Rechte
eingeschränkt werden? Wie weit lassen wir sie uns von der
schwarzen Macht einschränken?
Das neue Gesetz ist eine weitere Belastung für
die Umsetzung der Meinungsfreiheit. Angeblich ein weiterer Schritt
zu unserer Sicherheit, doch wie der amerikanische Schriftsteller
und Politiker, Benjamin Franklin schon sagte: "Wer die
Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende
beides verlieren."
Svenja Fluhrer
(Sprecherin von GJ-Bamberg und GJ-Oberfranken)
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