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Pressemitteilung vom 12. Dezember 2007

Haushalt der Politikblasen und verpassten Chancen

GAL zieht vernichtendes Resümee nach den Haushaltsberatungen und wirft Stadtratsmehrheit Schaufensterpolitik vor

 

"Dieser Haushalt ist von Schaufensterpolitik geprägt wie kaum ein Haushalt zuvor", dieses Resümee zieht die GAL-Stadtratsfraktion nach den Haushaltsberatungen in der vergangenen Woche. "Mit gewaltigen Summen werden ohne Not Prestigeprojekte vorangetrieben, nur damit die großen Parteien sich mit Wohltaten brüsten können", stellte der finanzpolitische Sprecher der GAL, Peter Gack, fest. "Wichtige zukunftsweisende Politik wie Klimaschutz jedoch fehlt gänzlich."

Als Beispiel nannte er die Kronacher Straße, für die über 4 Mio Euro in den Haushalt eingestellt werden, "obwohl im nächsten Jahr gar nicht so viel Geld verbaut werden kann." Ähnlich lautet seine Kritik bei den Punkten Landesgartenschau und Hochwasserfreilegung Gaustadt, auch wenn die GAL diese Projekte grundsätzlich mitträgt: "Hier werden keine realistischen Haushaltsansätze gemacht, sondern viel zu viel Geld eingestellt – das sind pure Politikblasen."

Völlig verpasst und verpatzt hat man nach Ansicht der GAL den Klimaschutz. Sämtliche Grünen-Anträge in diese Richtung wurden von den anderen Fraktionen zwar inhaltlich gut geheißen, aber dennoch abgelehnt, mit der Vertröstung, das könne man später immer noch machen. "Der Klimawandel wartet aber nicht auf die Bamberger Stadtratsmehrheit", kritisieren die GAL-StadträtInnen. Von den anderen Fraktionen, so stellen sie ernüchtert fest, gab es in Richtung Klimaschutz überhaupt keine Vorstöße.

Ärgerlich finden Peter Gack und seine Kollegin im Finanzsenat, Kiki Laaser, den "Pseudo-Antrag", mit dem sich die CSU brüstet, 1 Mio Euro für Kinder und Jugendliche bereitzustellen. Inhaltlich befürworten die GAL-Stadträte den Inhalt zwar, die Umsetzung aber halten sie für Augenwischerei. "Dazu muss man wissen: Keinen einzigen Euro macht die CSU damit im Haushalt zusätzlich locker", so Gack, "es wird lediglich 1 Mio Euro in der Rücklage umgebucht und für den Bereich reserviert." Und noch nicht einmal konkrete Vorschläge, wofür die Gelder verwendet werden sollten, hätte die CSU vorgelegt, ergänzte Laaser. Die ausgearbeiteten Anträge der GAL hingegen, die genau in diese Richtung gingen – 35.000 Euro Personalstelle für Schulsozialarbeit, 50.000 Euro für Kinderspielplätze, zusätzliche 27.000 Euro für Personalstelle Jugendarbeit in der Gereuth – habe die CSU abgelehnt. "Das ist offensichtlich CSU-Politik – man könnte es auch schizophrene Verwirrtheit nennen", kommentiert Peter Gack.

Als peinlich bezeichneten die GAL-StadträtInnen einige Anträge der SPD-Fraktion. Diese hatte zwei zusätzliche Schauspielerstellen und mehr Geld für den Migrationsbeirat beantragt – und das obwohl genau diese Mittel schon im Haushaltsentwurf bereit gestellt waren. "Das ist entweder dümmliche Taktik oder beschämende Unkenntnis für eine Partei, die sich mit dem OB an der Verwaltungsspitze schmückt", so die GAL.

"Diesem missratenen Haushalt konnte nur noch ein Beschluss die Krone aufsetzen", stellt Peter Gack fest, "und das war, Mittel für die Planung der Bergverbindungsstraße bereitzustellen, was mit einer Mehrheit aus CSU und Bambergern beschlossen wurde. Es ist schlichtweg unverantwortlich, wie die CSU mit dem Geld unserer BürgerInnen umgeht."