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Pressemitteilung vom 27. Juni 2007

"Klimaschutz kann man nicht aussitzen"

GAL kritisiert "Abwürgen" der Klimaschutz-Anträge aus dem Agenda-Forum

 

Eine "Farce" nannten die Stadtratsmitglieder der GAL die Behandlung der Klimaschutz-Anträge im Anschluss an die jüngste Sitzung des Senats für Umwelt und Verkehr. Auf der Tagesordnung standen zwölf Anträge des Agenda-Forums Energie, die von engagierten Bürgern und Bürgerinnen in acht Monaten ehrenamtlicher Arbeit erstellt worden waren. Der größte Teil gelangte nicht einmal bis zur Diskussion im Stadtratsgremium, weil SPD und CSU sich nicht in der Lage sahen, Beschlüsse zu fassen.

Die Verwaltung hatte die Anträge aus dem Agenda-Forum unverändert in den vorberatenden Umweltsenat eingebracht und vorgeschlagen, diese als Empfehlung an die beschließende Vollsitzung weiterzugeben. Dem stimmten aber lediglich die GAL-Mitglieder zu. Die Stadtratsmehrheit verwies den Großteil der Agenda-Forum-Anträge vorerst zurück in die Verwaltung, die sie nun nochmals bewerten und überarbeiten soll. Erst danach sollen sie in den Fraktionen beraten werden. "Das ist ein feiges Vorgehen", kommentierte GAL-Stadtrat Peter Gack. "Man drückt sich um eine inhaltliche Auseinandersetzung herum und schiebt sie auf die Verwaltung ab." Die Stadtratsmehrheit stelle sich damit nicht der großen Herausforderung und Verantwortung, die auch eine Kommune beim Klimaschutz übernehmen müsse.

Seine Fraktionskollegin Petra Friedrich sieht darin auch einen "Schlag ins Gesicht" der im Agenda-Forum Engagierten, von denen viele bei der Senatssitzung anwesend waren und aus ihrer Enttäuschung keinen Hehl machten. "So kann man die Bereitschaft von Bürgern und Bürgerinnen, sich für die Gemeinschaft einzusetzen, nicht abwürgen – das ist ignorant und kränkend."

Lediglich drei der Agenda-Forum-Anträge fanden noch während der Sitzung die Zustimmung der Stadtratsmehrheit. Dabei handelt es sich um eine wöchentliche kostenlose Energieberatung im Rathaus durch einen neu gegründeten Verein, um das Projekt "Energiesparbarometer" am Dientzenhofer-Gymnasium und die Fortschreibung der CO2-Bilanz. "Die ersten beiden Projekte kosten der Stadt keinen Euro, und mit der Fortschreibung der CO2-Bilanz hofft man wohl wieder nur Zeit zu gewinnen, um echtes Handeln auf die lange Bank zu schieben", sagte GAL-Stadträtin Kiki Laaser dazu.

Was die GAL-Fraktion kritisiert: "Überall dort, wo man hätte Farbe bekennen müssen, haben SPD und CSU gekniffen." Als Beispiele nennt die GAL etwa die Agenda-Forum-Anträge zur energetischen Sanierung städtischer Gebäude, für einen Ausbau von Fernwärme, eine Umsteuerung beim Verkehr oder Innovationen beim ÖPNV.

Kaum besser erging es dem umfassenden Klimaschutz-Antrag "Masterplan Energie und Klimaschutz" der GAL selbst, der in weiten Teilen Überschneidungen mit den Agenda-Anträgen hatte. Auch dieser wurde in der Sitzung nicht diskutiert, sondern an den Runden Tisch Energie weitergegeben. Gänzlich unter den Tisch fiel ein von der SPD-Fraktion gestellter Antrag auf Sachstandsbericht über Klimaschutzmaßnahmen der Stadt Bamberg. Nachdem der Antragsteller, Stadtrat Dieter Pfeifer, nicht anwesend war, übernahm es auch niemand sonst aus seiner Fraktion, das Wort zu ergreifen und den Antrag zu vertreten.