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Pressemitteilung vom 20. März 2007

Dornröschenschlaf im Feinstaub?

GAL kritisiert Tatenlosigkeit der Stadt und fordert konkrete Maßnahmen

 

"Während andere Städte handeln, Umweltzonen einrichten und andere Maßnahmen umsetzen, schlummert Bamberg weiter seinen Dornröschenschlaf im Feinstaub", meinte GAL-Stadtrat Peter Gack bei der jüngsten Fraktionssitzung und will nun Stadtverwaltung und Stadtrat mit einem Antrag "aufwecken".

Bereits vor einem Jahr, so erinnerte Gack, beschäftigte das Thema Feinstaub den Bamberger Stadtrat und wurde auf die lange Bank geschoben. Die für die Erstellung von Luftreinhalteplänen zuständige Regierung von Oberfranken weigerte sich damals, auch Maßnahmen für Bamberg zu erarbeiten, weil nach den offiziellen Messergebnissen des Landesamts für Umweltschutz LfU kein Handlungsbedarf vorlag. "Obwohl wir doch alle wissen, dass die LfU-Messstation an der Löwenbrücke liegt, also an einer nicht übermäßig befahrenen Straße und an der Frischluftschneise des Rhein-Main-Donau-Kanals", wendet Gack ein. Die Stadt wiederum nahm zwar eigene Messungen vor – mit durchaus alarmierenden Ergebnissen -, sah sich aber außerstande, in Eigenregie Maßnahmen zu ergreifen.

Auf hartnäckiges Betreiben des Agenda-Forums Verkehr wurde inzwischen an der Siechenkreuzung eine zusätzliche LfU-Messstation eingerichtet. Das zeigt nach Meinung von Peter Gack zwar immerhin eine gewisse "Einsicht der Behörden in gegebene Realitäten". Aber: "Den von Feinstaub betroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern an belasteten Straßen hilft das Gezerre um Messwerte und Zuständigkeiten nichts." Wenn die Regierung von Oberfranken nicht handle, müsse eben die Stadt einspringen, so Gacks Überzeugung, was er auch in seinem Antrag konkret einfordert. Die Stadt soll demnach geeignete Vorschläge machen, wie durch verkehrliche Maßnahmen der Feinstaub an neuralgischen Stellen reduziert werden könnte. Dazu könnten auch Umweltzonen wie in anderen Städten gehören, meint Gack.

Nicht nur Verkehrsmaßnahmen mahnen die Grünen an. Laut Peter Gack sind Hausbrandanlagen in der Regel zu 25% an der Feinstaubbelastung in Städten verantwortlich. In anderen Kommunen, z. B. München und Regensburg, gebe es daher bereits sogenannte "kommunale Brennstoffverordnungen", welche handbeschickte Feuerungsanlagen im Stadtgebiet nur unter bestimmten Bedingungen zulassen. In ähnlicher Weise sollte nach Meinung der GAL auch das Ortsrecht der Stadt Bamberg ergänzt werden.