Todesstoß für Gaustadter Freibad?
Stadtrat entscheidet heute über
Hallenbadneubau am Stadion – GAL: Falsche Zahlen
Ein "Ja" für einen Hallenbadneubau am
Stadion bedeutet zugleich ein "Aus" nicht nur für das
bestehende Hallenbad, sondern auch für das Gaustadter Freibad.
Diese "sichere Prognose" machen die Stadträte und –rätinnen
der Grünen im Hinblick auf die öffentliche Sitzung des Stadtrats
am 27.7.05 (Rathaus Maxplatz, Beginn 14.30 Uhr), in der unter
Tagesordnungspunkt 4 über die Hallenbadpläne diskutiert wird.
Die Grünen kritisieren insbesondere die
Finanzierung. Sie vermuten, dass durch ein Gefälligkeitsgutachten
"die Sanierung des Hallenbads am Margaretendamm kaputt
gerechnet werden soll", wie Peter Gack formulierte. Diesen
Vorwurf begründet die GAL mit einem Gutachten aus dem Jahr 1998, in
dem Kosten für eine Sanierung des Hallenbads (inklusive
Attraktiviätatssteigerung) mit 18 Mio DM (!) angegeben wurden.
Heute beziffert die Stadtverwaltung diese Kosten auf 14 Mio Euro (!)
– um mehr als die Hälfte höher. Mit einer Preissteigerung sei
dies aber nicht zu begründen, so Gack, denn die in beiden Gutachten
angegebenen Kosten für eine Sanierung des Gaustadter Freibads
hätten sich von 1998 bis heute nicht verändert. Fazit der GAL: Die
Sanierungskosten des Hallenbads sind "künstlich hoch gerechnet
worden", um zu begründen, dass es besser ist, gleich eine neue
Anlage am Stadion zu bauen. Diese Kosten setzt die Stadtverwaltung
aktuell mit 19 bis 20 Mio Euro an. Dass ein solches Großprojekt dem
Gaustadter Freibad den Todesstoß geben wird, steht für die GAL
außer Zweifel.
GAL-Stadträtin Heucken sieht die Freizeit- und
Lebensqualität in der Innenstadt massiv gefährdet. Eine solche
Zentralisierung der Bäderlandschaft wäre nicht mehr wohnort- und
alltagsnah, sie baue auf kurzlebige und teure Spaßtrends,
verschwende Ressourcen und sei nicht familien- und kinderfreundlich.
Die GAL spricht sich statt einem Neubau für einen maßvollen Ausbau
des Hallenbads und für eine Sanierung des Gaustadter Bades als
Naturbad aus.
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