Bio-Produkte auf dem Vormarsch
Grüne informierten bei
"Wählbar" – 10.000 Bio-Produkte am Markt
Die "etwas andere Wahl" bot sich den
Passanten und Passantinnen diese Woche in der Fußgängerzone beim
Info-Stand der Bamberger Grünen. An der "Wählbar" hatten
sie Gelegenheit, ökologische Säfte zu probieren. Zwischen
Exotic-Drink und Apfel-Kirsch-Saft, Seniorentrank und
Kinder-Cocktail konnten sie dann mit den Landtagsabgeordneten
Christine Stahl und Ulrike Gote und den Bamberger
Grünen-VertreterInnen ins Gespräch kommen.
Dabei wurde Skepsis geäußert, ob der Öko-Landbau
tatsächlich so ausbaufähig sei wie erhofft. Christine Stahl,
Fraktionsvorsitzende der Grünen im bayerischen Landtag, berichtete
jedoch, dass der Absatz von ökologisch erzeugten Lebensmitteln
allein im Jahr 2001 immerhin um 30 Prozent gestiegen sei.
Inszwischen gebe es 10.000 Produkte mit dem von
Verbraucherschutzministerin Renate Künast eingeführten Bio-Siegel,
das klare Standards für Anbau und Tierhaltung setzt. Bis zum Jahr
2010 wollen die Grünen einen Anteil von 20 Prozent
Bio-Landwirtschaft erreichen.
Die oberfränkische Landtagsabgeordnete und
Spitzenkandidatin Ulrike Gote betonte, dass gerade Bayern mit seiner
eher kleinbetrieblichen Struktur von der bundesweiten Agrarreform
profitieren werde. "Das hat mittlerweile auch die bayerische
Staatsregierung kapiert", erläuterte Gote. Nachdem der
BSE-Schock und der Schweinemastskandal auch Bayern erreichten und
die bayerische Staatsministerin Stamm zurücktreten musste, habe
sich Stoiber auf einige alte Forderungen der Grünen besonnen.
"Ökolandbau wird in Bayern inzwischen mehr gefördert, das
bayerische Qualitätssiegel gibt es heute nur noch ohne Antibiotika
und der Einsatz von Pestiziden soll weiter reduziert werden."
Sogar bei der Verankerung des Tierschutzes in der Verfassung und bei
der Abschaffung der Hennen-Käfighaltung sei man "auf grüne
Linie eingeschwenkt", was Ulrike Gote als Erfolg langjähriger
Grünen-Politik verzeichnet.
Der Landtagsdirektkandidat der Bamberger Grünen,
Wolfgang Grader, sprach sich für mehr Aufklärung und
Informationsarbeit an den Schulen aus. "Die Kinder müssen mehr
über regionale und saisonabhängige Produkte erfahren, einen
kritischen Umgang mit neuen Technologien wie der Gentechnik erlernen
und über Konsequenzen ihrer Ernährung bescheid wissen." Der
GAL-Stadtrat betonte, dass auch die Verbraucher und Verbraucherinnen
bereit sein müssten, den Erzeugern faire Preise zu zahlen. Er
verwies auf den Bamberger Bauernmarkt, den die GAL-Fraktion vor
kurzem mit ihrem Agenda-Preis ausgezeichnet habe: "Hier kann
jeder und jede von uns ein Stück nachhaltige Landwirtschafts- und
Ernährungspolitik mit dem eigenen Einkaufskorb gestalten."
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