"Phantomdiskussion" um Maxplatz
Kritik beim GAL-Plenum: Für neuen Maxplatz
fehlt das Geld
Große Skepsis wurde beim jüngsten Plenum der
Grün-Alternativen Liste GAL einer Neugestaltung des Maxplatzes
entgegengebracht – nicht weil die Plenumsteilnehmer eine
Veränderung grundsätzlich abgelehnt hätten, sondern weil jedem
Vorschlag zwangsläufig "die städtische Finanznot im Nacken
sitzt".
Um den Platz bis zur Fleischstraße hin wirklich
aufzuwerten, müsste man ihn eigentlich verkehrsberuhigen, so die
Meinung der meisten Plenumsbesucher. Am effektivsten wäre es nach
Aussage des verkehrspolitischen GAL-Sprechers Peter Gack, die
Karstadt-Tiefgarage nur noch für Anwohner zu nutzen. Ohnehin sei
demnächst mit der Sperrung der Kettenbrücke die Zufahrt nur noch
über Umwege möglich.
Ohne Durchgangsverkehr könnte der Platz vor den
Geschäften an der Fleischstraße nur gewinnen, bekräftigte
GAL-Fraktionsvorsitzende Petra Friedrich: "Die Kunden könnten
dann aus den Geschäften in der Fleischstraße heraustreten, ohne
dass ihnen die Autos knapp an der Nase vorbeirollen." In diesem
Zusammenhang kritisierte ein Gast, dass bei allen Entwürfen
Parkplätze direkt entlang des schmalen Gehsteigs vor den Läden
vorgesehen seien: "Das ist sogar noch eine Verschlechterung im
Vergleich zu jetzt!"
Nach einigem Für und Wider der einzelnen
Vorschläge machte sich bei den Plenumsteilnehmern allerdings
Verärgerung über die von der Stadt eingeleitete Bürgerbeteiligung
breit. Peter Gack sprach von einer "Phantomdiskussion":
Aktuell zwinge die Aufsichtsbehörde die Stadt dazu, mehrere
Investitionen zu streichen, weil kein Geld da ist. "Da werden
die Bürger und Bürgerinnen doch auf den Arm genommen, wenn man
ihnen gleichzeitig solche Projekte wie eine zweigeschossige Bebauung
der Tiefgaragenzufahrt und ähnliches vorschlägt."
Zumal, so ergänzte seine Kollegin Friedrich, die
Bürger und Bürgerinnen über die möglichen Kosten der einzelnen
Entwürfe gar nicht informiert würden. Einen entsprechenden Antrag
der GAL hatte Baureferent Otmar Strauß rigoros abgelehnt. Seine
Begründung: Die Bürgerbeteiligung sei ja nicht ausschlaggebend
dafür, was tatsächlich umgesetzt werde. Dazu Friedrich: "Wenn
die Stadtspitze die Meinung der Bürger und Bürgerinnen von
vorneherein nicht ernst nehmen will, weil sowieso nur die Finanzen
über die Zukunft des Maxplatzes entscheiden werden, dann könnte
man sich eine solch hochtrabende Alibi-Bürgerbeteiligung auch
sparen."
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