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Pressemitteilung vom 25. Juni 2002

OB einseitig und undifferenziert

GAL weist Pauschalattacken gegen rot-grüne Steuerpolitik zurück

 

Einige Dinge klar stellen will die GAL-Stadtratsfraktion in ihrem jüngsten Schreiben an OB Lauer. GAL-Stadtrat Peter Gack bezieht sich darin auf nach seinen Worten "schlichtweg falsche" Behauptungen des Oberbürgermeisters, die rot-grüne Bundesregierung habe Schuld an der städtischen Finanzmisere.

Der drastische Rückgang der städtischen Gewerbesteuereinnahmen, der aktuell ein Loch von knapp 10 Mio Euro ins Bamberger Stadtsäckel reißt, ist laut Gack gerade nicht auf die rot-grüne Steuerpolitik zurückzuführen. Als wichtigste Gründe nennt Gack u.a. die schlechte konjukturelle Entwicklung, und den verstärkten Preiswettbewerb bei den Energievesorgern.

Vor allem der Vorwurf, die rot-grüne Bundesregierung würde für Konzerne "skandalöse Schlupflöcher" bereit halten, ärgert die Bamberger Grünen. Erst vor kurzem, so Gack, habe Rot-Grün beispielsweise die Möglichkeit abgeschafft, dass Großkonzerne ihre Gewinne und Verluste zwischen Mutter- und Tochterfirmen verrechnen und damit Steuern sparen können. Dies werde aber erst im kommenden Jahr wirksam. Als eine weitere "Altlast der Kohl-Regierung" bezeichnet Gack die inzwischen abgeschaffte Möglichkeit von Aktiengesellschaften, die Steuern auf ihre Gewinne dann zurückzufordern, wenn diese Gewinne später an die Aktionäre ausgeschüttet würden.

Einseitig seien OB Lauers Behauptungen auch deshalb, weil er die tatsächlichen Entlastungen der Gemeinden durch Maßnahmen der Regierung unerwähnt lasse. Als Beispiele nannte der GAL-Stadtrat Änderungen beim Unternehmenssteuerfortentwicklungsgesetz, die den Kommunen 2002 rund 700 Mio Euro mehr Einnahmen bringen, außerdem die Senkung der Sozialhilfekosten durch Heizkostenzuschuss und Kindergelderhöhung um rund 600 Mio Euro, sowie Alters-Grundsicherung und staatliche Rentenförderung, durch die weniger alte Menschen auf Sozialhilfe angewiesen sind.

Mit der Forderung nach Erhalt der Gewerbesteuer und niedrigeren Gewerbesteuerumlagen zögen OB Lauer und Bündnis 90/Die Grünen ohnehin an einem Strang, betonte Peter Gack, während aus den Reihen der Opposition immer mehr Stimmen nach einer Abschaffung der Gewerbesteuer riefen. "Oberbürgermeister Lauer sollte also aufpassen, dass er sich im Wahlkampf nicht vor den falschen Karren spannen lässt. Wir würden uns jedenfalls wünschen, dass er seine undifferenzierten Pauschalattacken jetzt beendet und sich künftig konstruktiv an der Gemeindefinanzreform beteiligt." Gack kündigte für September einen Besuch der Vorsitzenden des Haushaltsausschusses des Bundestags, der bündnisgrünen MdB Christine Scheel, in Bamberg an. Dann sei ein Austausch mit Verantwortlichen an höchster Stelle möglich.