Zurück zur Titelseite

 

 

Pressemitteilung vom 25. September 2001

GAL will zivilisierte Mittel gegen Terror

Resolution wendet sich gegen "Racheakte" und "Gewaltspirale"

 

 

In einer mit großer Mehrheit beim jüngsten Plenum verabschiedeten Resolution fordert die GAL Bamberg, bei der Bekämpfung des Terrorismus dürften rechtsstaatliche Maßstäbe nicht dem "verständlichen Wunsch nach Vergeltung" geopfert werden. Die GAL warnt eindringlich vor einer Spirale von Gewalt und Gegengewalt, die es zu durchbrechen gelte.

Beim Kampf gegen international tätige und vernetzte Kriminelle sei die internationale Gemeinschaft gefordert - primär die UNO. Angesichts der positiven Haltung vieler Staaten der Welt gebe es für die gemeinsame Verfolgung der Terroristen eine große Chance. "Diese Chance, die ganz neue Perspektiven für eine internationale Konfliktbearbeitung und -lösung eröffnen könnte, sollte nicht leichtfertig durch voreilige Vergeltungsschläge gegen ‚Verdächtige‘ zunichte gemacht werden", betont die GAL.

Die Bamberger GAL fordert die grüne Partei und die Bundestagsfraktion auf, alles Erdenkliche zu tun, um eine Eskalation der Gewalt zu verhindern: "Es darf keinen Krieg gegen unschuldige Menschen - sei es in Afghanistan oder sonstwo auf der Welt geben". Eine militärische Unterstützung polizeilicher Maßnahmen gegen die mutmaßlichen Täter können die Bamberger Grünen sich zwar durchaus vorstellen. Diese Maßnahmen müssten jedoch "zielgerichtet und ohne Gefährdung unschuldiger Zivilpersonen" durchgeführt werden. Eine "zivilisierte" Gesellschaft dürfe keinesfalls Gleiches mit Gleichem vergelten. Denn "wer sich zu blindwütigen Racheakten hinreißen lässt und zur Selbstjustiz greift, dementiert seinen eigenen Anspruch der ‚Zivilisiertheit‘".

Längerfristig helfe im Kampf gegen den Terrorismus jedoch nur der Versuch, dessen wirtschaftlichen und politischen Ursachen zu beseitigen. Es müsse deshalb – so die GAL – erlaubt sein, nach den Ursachen des Hasses zu fragen, der diese Anschläge motiviert habe, ohne sich gleich dem Verdacht auszusetzen, diese abscheulichen Terrorakte rechtfertigen zu wollen. Dabei kämen die ungelöste Palästinafrage und auch die amerikanische Außenpolitik, die seit Jahrzehnten von den eigenen Kapital- und Machtinteressen dominiert werde, ins Blickfeld. Die GAL-Resolution betont deshalb: "Gerade wenn Politik das Ziel hat, in Zukunft solche wahnsinnigen Terrorakte zu vermeiden und zu verhindern, dann kann es keine ‚uneingeschränkte Solidarisierung‘ mit der US-amerikanischen Regierungspolitik im Sinne einer vorbehaltlosen Unterstützung jedweder Vergeltungsmaßnahmen geben."

 

Die Resolution im Wortlaut