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               Wir sollen den Bezirkstag
              wählen, aber was macht der eigentlich? 
                
              Fast 90 % seines Verwaltungshaushaltes gibt
              der Bezirk für die Versorgung von Pflegebedürftigen und Menschen
              mit geistiger, körperlicher oder seelischer Behinderung aus. Er
              gewährt Hilfe, wenn Menschen infolge von Krankheit oder
              Behinderung nicht ohne Betreuung und Pflege leben können. Zum
              Beispiel finanziert der Bezirk betreute Wohnformen,
              Ferienbetreuungen für Kinder mit Behinderung, Hilfen zur
              Schulausbildung. Er ist Träger stationärer Einrichtungen für
              Psychiatrie, Neurologie und Suchtkrankheiten. 
              Aufgabe des Bezirks ist der Unterhalt und Ausbau
              der Gewässer zweiter Ordnung in Oberfranken. Er ist Träger und
              Projektpartner von Naturschutzprojekten, z. B. des
              LIFE-Natur Projektes zum Schutz der Flussperlmuschel und der
              Bachmuschel. In der Wasserwirtschaft wirkt der Bezirk bei der
              Umsetzung von EU-Richtlinien mit, übernimmt Aufgaben der
              Hochwasservorsorge und bietet Fachberatung in Fischerei an.
              Kulturveranstaltungen wie etwa der Fränkische Theatersommer oder
              Rock in Oberfranken (R.I.O.) erhalten Zuschüsse ebenso wie andere
              kulturelle Einrichtungen. Außerdem ist der Bezirk auch für die
              Pflege von Heimat und Denkmälern in Oberfranken zuständig und
              ist im Bereich Landwirtschaft (Lehre) aktiv. 
              Der Bezirk finanziert sich aus der Bezirksumlage,
              die von allen Städten, Gemeinden und Landkreisen gezahlt werden
              muss, außerdem aus dem Finanzausgleich des Freistaats Bayern.
              Neben dem gewählten Bezirkstag gibt es die Bezirksverwaltung, die
              unter der Leitung des Bezirkstagspräsidenten steht. Sitz ist in
              Bayreuth. Der Bezirkstag setzt sich aus 17 Mitgliedern zusammen
              (10 CSU, 5 SPD, 1 Grüne, 1 Freie Wähler). 
              In der Politik spielt der Bezirk bisher keine
              nennenswerte Rolle, was mit der München-Hörigkeit der
              CSU-PolitikerInnen in Bayern zu tun hat. Sehr wohl könnte man in
              Oberfranken den Bezirk als politisches Gegengewicht und Sprachrohr
              in Richtung München ausbauen – mit anderen
              Mehrheitsverhältnissen. 
              
 
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