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               Die Arbeitslosenquote in
              Oberfranken ist nach wie vor die höchste in ganz Bayern 
                
              Wenn Ministerpräsident Beckstein die Leistungen
              der CSU-Regierung lobt, dann sollte man diese Lobeshymnen gleich
              dreimal hinterfragen. 
                
              Lobeshymne 1: Die Arbeitslosenquote in
              Oberfranken habe sich in den vergangenen drei Jahren halbiert. Sie
              liegt jetzt (Stand Juli 2008) bei 5 % im Durchschnitt. 
              Zahlentrick: Natürlich ist dies ein
              Erfolg, aber in Anbetracht der Tatsache, dass Oberfranken
              innerhalb der Bayernfamilie nach wie vor das Stiefkind ist mit der
              nach wie vor höchsten Arbeitslosenquote, sollte der Jubel
              gedämpft sein. In Schwaben, Niederbayern und Oberbayern beträgt
              sie eben nur 3,4 %. 
                
              Lobeshymne 2: Bayern habe (Stand: Juli
              2008) mit 3,8 % die geringste Arbeitslosenquote in ganz
              Deutschland. 
              Zahlentrick: Auch dies ist
              selbstverständlich eine gute Nachricht, sollte aber nicht
              darüber hinwegtäuschen, dass trotzdem nicht jeder Arbeitnehmer
              und jede Arbeitnehmerin auch vom Verdienten leben kann. Gerade in
              so genannten Boomregionen – wie zum Beispiel die Münchner
              Flughafenregion eine ist – liegen die so genannten
              "Aufstocker" (siehe Kasten) über dem Landesdurchschnitt
              und sogar über den Werten der oberfränkischen Städte und
              Landkreise. 
                
              Lobeshymne 3: Der Chef der
              Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit spricht von
              "Vollbeschäftigungstendenzen" für ganz Bayern – das
              ist durchaus erfreulich. 
              Zahlentrick: Weniger erfreulich ist es,
              dass bei seinen Prognosen eine Spannbreite von 2,1 % in
              Freising bis 6,2 % in Hof vorkommt. Lapidar verkündet er,
              man müsse sich Hof "einmal genau anschauen". Gerade in
              den letzten Jahren ist klar geworden, dass Oberfranken die Region
              mit der größten Strukturschwäche in Bayern ist und den
              Anschluss an die übrigen Regionen verloren hat. Um die
              Versäumnisse der letzten Jahre wett zu machen, genügt also
              keinesfalls ein "Hingucken", sondern eine konsequente
              Wirtschaftsplanung, die dem Raum Oberfranken gerecht wird. 
              us 
              
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