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Pressemitteilung vom 15. November 2000

Politik stand im Mittelpunkt

GAL-Delegation auf Besuch in Partnerstadt Villach – "Bamberg könnte viel lernen"

 

Überwältigt von der Gastfreundschaft der Villacher Grünen zeigte sich eine Abordnung der Bamberger GAL, die vor kurzem ein Wochenende in der österreichischen Partnerstadt verbrachte. Im Frühjahr dieses Jahres hatte Herwig Burian, langjähriger Villacher Gemeinderat, auf Einladung der GAL an einer Podiumsdiskussion zum Thema Rechtspopulismus teilgenommen. Nun folgte der Gegenbesuch der Parteifreunde aus Bamberg, wofür die Villacher Grünen ein umfassendes politisches Programm vorbereitet hatten.

"Wir wollten bewusst keinen herkömmlichen Partnerstadt-Besuch mit Sehenswürdigkeiten- und Kulturprogramm machen", sagte Peter Gack, der als Vertreter der GAL-Stadtratsfraktion dabei war, "der politische Erfahrungsaustausch stand im Mittelpunkt." Die Bamberger GAL-Mitglieder erhielten denn auch Gelegenheit, Erfolge und Misserfolge sozialer und ökologischer Politikansätze in Österreich aus erster Hand zu erfahren.

So brachte der Besuch bei der Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energien (AEE) Einblicke in die dort entwickelte "Energiebuchhaltung" für öffentliche Gebäude, die enorme Kosten spart. "Bamberg könnte sich da von seiner Partnerstadt einiges abschauen", so Peter Gack. Besonders vorbildhaft fanden die Bamberger Grünen auch die unabhängige Energieberatung für Villacher Bürgerinnen und Bürger durch die AEE, die von der Stadt Villach gefördert wird.

Ein weiteres Vorzeigeprojekt, das die Bamberger GAL-Vertreter besichtigten war eine Biogas-Anlage auf dem Hof eines Biobauern. Dort wird nicht nur Strom für die Villacher Einwohnerschaft, sondern auch Wärme für eine Berufsschule erzeugt.

Über den Stand der Klimapolitik informierte sich die GAL bei einem Treffen mit dem Klimabündnis Österreich. Mit Interesse ließen sich die Bamberger über die vielen Klimaschutz-Projekte berichten, die in Kärnten bereits angestoßen wurden. Dagegen interessierten sich die Österreicher widerum stark für die Energiepolitik der rot-grünen Bundesregierung und für das Erneuerbare-Energien-Gesetz.

Europäische Dimension erlangte der GAL-Besuch beim Verein Alpe-Adria-Alternativ. Der Verein versteht sich als Nicht-Regierungsorganisation und tritt für Frieden, Ökologie, interkulturelle Begegnung, Ausbau der Demokatie und eine nachhaltige Entwicklung ein. Das Betätigungsfeld ist die Region zwischen Italien und Ungarn, zwischen Bayern und Bosnien. Die GAL-Vertreter hörten gespannt die Berichte über Jugendakademien, die bereits seit 1993 von Alpe-Adria-Alternativ mit Jugendlichen aus ganz Europa durchgeführt werden. Allerdings ist nach Aussagen des Vereinsvorstands aufgrund der Regierungskonstellation in Österreich die weitere Arbeit des Vereins äußerst gefährdet.

Auf dem Programm der Bamberger Delegation stand außerdem noch ein Zusammentreffen mit Mitarbeitern des Österreichischen Bündnisses für Eine Welt, mit den Initiatoren der Kärntner Armutskonferenz und mit Vertretern des Vereins Erinnern.

"Wir waren von der Stadt und den dort arbeitenden Initiativen und Verbänden begeistert", resümierte GAL-Vorstandsmitglied Wolfgang Grader bei einem Rückblick. Mit einer Vielzahl von politischen Anregungen, die auch die Partnerstadt Bamberg umsetzen könnte, fuhr die GAL-Delegation nach Hause zurück. Eine Einladung der Villacher Grünen nach Bamberg ist für nächstens Jahr bereits in Planung. "Wir werden in Kontakt bleiben", so Wolfgang Grader.