Zeitbombe im Boden?
GAL fragt nach Rüstungsaltlasten –
Untersuchungen verschleppt?
Nach Jahren scheinbarer Vergessenheit bringt die
GAL-Stadtratsfraktion die in Bamberg gelegenen Verdachtsstandorte
für Rüstungsaltlasten wieder aufs Tapet. Die umweltpolitische
Sprecherin Petra Friedrich und ihr Kollege Peter Gack haben sich an
die grünen Fraktionen in Landtag und Bundestag gewandt und fordern
sofortige Sanierungsmaßnahmen.
Zum Hintergrund: Seit 1996 ist bekannt, dass auch in
Bamberg, insbesondere auf dem Muna-Gelände Rüstungsaltlasten mit
sehr hohem Gefährdungspotential vermutet werden. Die Mitglieder des
Umweltsenats beauftragten deshalb im Januar 1997 das Umweltamt,
genauere Recherchen vorzunehmen, welche vor einem Jahr abgeschlossen
wurden. Das Ergebnis des Umweltamts war nach Angaben von
GAL-Stadtrat Peter Gack besorgniserregend: "Man hat dringenden
Erkundungsbedarf festgestellt. Im Umweltamt wird vermutet, dass
umfangreiche Sanierungsmaßnahmen notwendig sind."
Seit einem Jahr, so stellte Petra Friedrich nun
fest, liegen die Bamberger Ermittlungsergebnisse beim Landesamt für
Umweltschutz. Dort sollten sie eigentlich weiter bearbeitet bzw.
durch ergänzende Bodengutachten konkret untersucht werden.
"Wir wollen nun wissen", so Friedrich, "welche
Verunreinigungen sich tatsächlich herausgestellt haben und wann
endlich saniert wird." Die GAL sieht den Bund als Verursacher
der Altlasten in der Verantwortung, diese schnellstmöglich und
gefahrlos zu beseitigen bzw. zu sichern. "Da tickt
möglicherweise eine Zeitbombe, und wir wissen nicht einmal, welche
Gefahren das für Menschen und Umwelt bedeuten könnte", so die
umweltpolitische Sprecherin der GAL.
Friedrich und Gack meinen, dass auch die Stadt
selbst verstärkt Druck ausüben sollte. Nach dem geltenden Recht
des Bodenschutzgesetzes habe der Oberbürgermeister die Handhabe,
den Bund als Schadensverursacher unverzüglich zu Untersuchungs- und
Sanierungsmaßnahmen zu zwingen, wenn Gefahr im Verzuge ist. Die GAL
will deshalb auch im Stadtrat das Thema demnächst auf die
Tagesordnung bringen, damit "die politische Spitze Bambergs
einhellig diese Forderung untermauert."
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